CC nach Sion-Drama
«Der Präsident hat alles falsch gemacht»

Nächste Destination: Cardiff! Aber die Vorfreude auf den Champions-League- Final hält sich bei Juve-Fan Christian Constantin in engen Grenzen. In engsten Grenzen.
Publiziert: 03.06.2017 um 11:29 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 20:55 Uhr
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«Der Präsident hat alles falsch gemacht», gibt sich CC selbstkritisch.
Foto: KEY
Alain Kunz

«Fussball? Daran mag ich heute nicht denken», sagt CC nach dem bitteren Europa-League-Out Sekunden vor Schluss wegen des ultraspäten Ausgleiches von GC im Tourbillon.

Dass dieses 1:1 Offside war, und das nicht zu knapp – sagen wir mal: zwei Meter – machte den Abend noch viel bitterer. «Darüber muss man nicht diskutieren. Aber nach dem Tor waren wir derart geschockt, dass wir es gar nicht realisierten» erinnert sich CC an den Moment, der ihm fünf Millionen Franken kosten dürfte. Und dies wegen eines Assistenten, der pennte. Unfassbar!

Doch CC gibt sich kämpferisch: «Spielen wir mal die Qualifikation. Der Assistent wird mich die fünf Millionen erst dann gekostet haben, wenn wir uns nicht für die Gruppenphase qualifizieren.»

Doch dazu muss Sion, dass in der dritten Quali-Runde dank seines exzellenten Europa-League-Abenteuers vor zwei Jahren gesetzt ist, in den Playoffs ein Team des Kalibers St. Petersburg, Galatasaray, Everton, Marseille, Milan, Eindhoven, Freiburg oder Atletic Bilbao eliminieren. Das ist die Preisklasse, welche der Einzug in die Gruppenphase kostet.

Klar ist aber jetzt schon: Alle Saisonziele sind mit Sébastien Fournier verpasst worden. Und der Trainer liess sich dreinreden. Liess zu, dass sich im Team Risse bildeten, die zu kitten, er nicht in der Lage war. «Vor einem Jahr machte ich nichts, als es auch nicht mehr gut lief, liess alles weiterlaufen, liess Didier Tholot an seinem Posten – und wir verloren alles. Diesmal handelte ich, entfernte Peter Zeidler – und hatte gleichwohl Unrecht. Ob es richtig oder falsch war, den Trainer zu wechseln, weiss ich nicht. Was aber klar ist: Der Präsident hat alles falsch gemacht, wenn er den Cupfinal verliert und das Team Platz drei an eine Mannschaft wie Lugano abgibt.»

Allerdings, und dann relativiert CC, sei es in Anbetracht der Armseligkeit der Rückrunde fast ein Wunder, dass man überhaupt in den Cupfinal gekommen sei und noch Vierter wurde...

Und nun? Gilt es das Kader aufzufrischen und sich mit den Fans zu versöhnen. Denn diese wollten der Mannschaft schon nach dem verlorenen Cupfinal an den Kragen.

Am Freitag wollten einige von ihnen auf Moussa Konaté und Kevin Constant los. Auch das kein Zufall, dass es die Sturmdiva trifft, die durch ein unsägliches Verhalten und wenig Tore nur noch negativ auffällt. Und den Ex-Milan-Spieler, der als schlechtester Transfer der Klubgeschichte bezeichnet werden kann und der im Wallis eigentlich nur durch etwas aufgefallen ist: durch einen für einen Fussballer unseriösen Lebenswandel.

Aber vor allem: CC muss nun den richtigen Trainer auswählen. Endlich einmal eine starke Persönlichkeit, die sich von nichts und niemanden beirren und dreinreden lässt. Auch nicht vom Präsidenten. Diese Persönlichkeit könnte durchaus Paolo Tramezzani heissen.

Doch zuerst gehts in den Privatjet nach Cardiff. Keine Frage, dass Juve-Fan CC live dabei ist, wenn seine Mannschaft im Königklassen-Final steht. Schliesslich hatte CC früher eine Loge im Delle Alpi. Trösten kann ihn wohl nur ein Sieg der Alten Dame an diesem so bitteren Samstag. 

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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