CC nach Pleite bei YB ausser sich
«Die Meisterschaft ist ein einziger Betrug»

Es ist das wohl spektakulärste Spiel der ganzen Saison! Sion verliert es. Wie fast immer in Bern. Und CC schäumt wegen Ref San.
Publiziert: 21.11.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 15:57 Uhr
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Sion-Boss Constantin ist nach dem Spiel in Bern richtig sauer.
Foto: EQ Images
Alain Kunz

Zwei Szenen sind es, die das Adrenalin-Fass von Christian Constantin zum Überlaufen bringen: Sion hat vor fünf Minuten die Führung dank Akolos 3:2 zurückerobert, als derselbe Spieler die Riesengelegenheit auslässt (58.), das 4:2 zu buchen und das Spiel vorzuentscheiden.

Mvogo ist dann auch gegen Sierro zur Stelle, doch dazwischen säbelt Von Bergen Carlitos um. Klarer Penalty! Und wenn Von Bergen sagt, Carlitos sei schon am Boden gewesen und habe den Penalty sowieso gesucht, dann ist das eine Schutzbehauptung, die von den TV-Bildern wiederlegt wird. Doch Schiri San pfeift nicht.

Er tut das indes in der 71. Minute, als Hoarau nach einem Rencontre mit Lüchinger spektakulär fällt. Der «Täter» sagt – und die TV-Bilder können nicht das Gegenteil beweisen: «Ganz klar kein Foul! Da gebe ich dem Schiri die Schuld.»

Guillaume Hourau ist das sowas von egal. Der Franzose bleibt eiskalt. Verwandelt seinen vierten (!) Penalty gegen Sion im Jahr 2016. Sein achter Saisontreffer ist der letzte eines mitreissenden Spiels, das Sion dadurch verliert.

Und so schäumt CC: «Der Penalty an Carlitos war klar, der an Hoarau keiner. Wir machen ein fantastisches Spiel und werden wieder bestohlen. Wie immer in Bern. Ohnehin ist diese ganze Meisterschaft ein einziger Betrug! Wir spielen um Rang zwei. Und dann das... Da muss man gar nicht mehr viel analysieren. Das scheisst einen richtig an. Denn wir verlangen nicht viel, ja ganz wenig: Nämlich Gerechtigkeit.»

Dieses Gefühl des Betrogen-worden-Seins hatte CC bereits vor acht Monaten, als Sion in Bern ähnlich spektakulär 2:3 verlor. Damals hatte CC danach zu einer Hetzjagd gegen Ref Sascha Amhof geblasen. Und jetzt ist also der Bösewicht im CC-Film wieder der Schiri. Diesmal Fedayi San, wie Amhof Aargauer. So wartet CC seit 20 Jahren auf einen Sieg in Bern. Damals, 1996, gabs ein 2:1 – und Sion wurde Meister. 

Derweil sich CC fast nicht mehr einzuklinken vermochte, bewahrten Trainer Peter Zeidler, der im zehnten Meisterschaftsspiel mit Sion erstmals verlor, sowie Vero Salatic die Contenance. Zeidler meinte, es gehe nicht um ihn, die Niederlage sei aber schon ganz, ganz bitter: «Dennoch diskutiere ich nicht über den Ref. Der ist tabu.»

Auch Salatic geht nicht auf San los: «Über weite Strecken haben wir genügend gut gespielt, um hier endlich mal zu gewinnen. Deshalb ist es sehr mühsam.»

YB-Trainer Adi Hütter seinerseits konnte das tun, was einem bei einem Sieg besonders leicht fällt: Das «spektakuläre Spiel» und den «tollen Gegner» loben. Immer und immer wieder. Man hat ja die Punkte. Und Sion nichts.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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