CC lässt die Maske fallen
«Fringer ist mir auf den Sack gegangen!»

Sion-Präsident Christian Constantin zeigt sich nicht im Stadion, dafür im TV. Nun wenden sich auch viele Sion-Fans von ihm ab.
Publiziert: 15.10.2017 um 21:57 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:18 Uhr
Rekurs statt Reue bei Constantin
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CC lässt die Maske fallen:Rekurs statt Reue bei Constantin
Michael Schifferle und Martin Arn

Tourbillon am Sonntagnachmittag. Die grosse Frage: Kommt er oder kommt er nicht?

Die Rede ist von Sion-Präsident Christian Constantin, dem die Liga vergangenen Donnerstag eine Busse von 100'000 Franken und eine 14-monatige Platzsperre aufgebrummt hat, nachdem er Ende September Rolf Fringer geohrfeigt und in den Hintern getreten hatte.

CC erscheint dann doch nicht! Seinen Sitz hat er an Pierre Kohler verkauft, den Stadtpräsidenten von Delémont.

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Christian Constantin wurde heute schon mehrmals vor dem Tourbillon gesichtet.
Foto: Sven Thomann/Blicksport

Vor dem Stadion werden Masken mit Constantins Gesicht verkauft. Die Supporter-Vereinigung hat sich die Idee ausgedacht. Ein paar Leute finden das tatsächlich lustig und kaufen den farbigen Karton.

Man darf das nicht unterschätzen: CC hat in Sion immer noch ein paar Anhänger. Ein Fan redet sich in Rage, gegen die Medien, gegen die «Üsserschwyz». Er glaubt, dass es alle böse meinen mit CC, dem Klub, dem Wallis.

Doch je mehr man sich umhört, umso deutlicher wird: Constantin hat mit seiner Attacke auf den ehemaligen Schweizer Naticoach Fringer eine Grenze überschritten. Ein Fan sagt: «Bei allem, was er für den Klub getan hat: Da ist er zu weit gegangen und hat uns mit seiner Aktion geschadet.»

Foto: KEY

Am Abend nachdem Sion gegen St. Gallen verloren hat, redet Constantin dafür im Westschweizer Fernsehen. Von Reue keine Spur.

Constantin sagt: «Es ist nicht gut, Selbstjustiz zu verüben. Aber Fringer hat die Schläge verdient. Er ist mir auf den Sack gegangen. Er hat sich mit meinem Jungen (Barthélémy Constantin; Anm. d. Red) angelegt.»

Obwohl die Moderatorin mehrmals nachfragt, weshalb er sich nicht entschuldigt habe, bleibt CC stur: «Was hätte ich tun sollen. Hätte ich Fringer sagen sollen, dass er Recht hat, wenn er mich und meinen Jungen beleidigt?» Seine Schläge seien «eine menschliche Reaktion» gewesen.

Das Urteil will Constantin nicht akzeptieren und kündigt Rekurs an. Zuständig ist seiner Meinung nach nicht die Liga, sondern ein Zivilgericht.

Viele im Wallis sind an diesem Nachmittag auch einfach ins Stadion gekommen, um Fussball zu sehen und das schöne Wetter zu geniessen.

Als allerdings Barthélémy Constantin kurz vor 15 Uhr im Tourbillon eintrifft, drehen sich dann doch alle Köpfe in seine Richtung. Gegen ihn ermittelt die Liga noch, weil er Fringer gedroht haben soll: «Ich töte dich.»

Nach dem Spiel, das Sion 1:2 verliert, spricht Trainer Paolo Tramezzani: «Die Niederlage tut mir auch für unseren Präsidenten leid.»

Tramezzani muss das sagen. Auch wenn CC nicht mehr ins Stadion kann. Trainer entlassen darf er immer noch.

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