«Wir steckten in der Klemme»
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Constantin nach Sieg:«Wir steckten in der Klemme»

CC im Raclette-Clinch nach dem erlösenden Sieg gegen Xamax
«Ich denke im Fussball schon lange nichts mehr»

Welch überragende Bedeutung hatte dieser Knorz-Sieg gegen Xamax für Christian Constantin! Die war so gross, dass er wieder mal ein Bad in der Menge nahm.
Publiziert: 16.05.2019 um 11:36 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:03 Uhr
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Christian Constantin ist während des Schlüsselspiels gegen Xamax angespannt.
Foto: Keystone
Alain Kunz

Es gibt legendäre Auftritte des Präsidenten im ebenso legendären Raclettezelt auf dem Vorplatz des Stade de Tourbillon. So, als er 2011 Pascal Feindouno abknutschte, den Matchwinner beim 3:1 gegen Celtic Glasgow. Ein grosser Sieg, der Sion erstmals in die Europa-League-Gruppenphase brachte, bevor die Uefa die Walliser rausschmiss.

Diese Qualifikation ist von der Rangierung her auch heuer noch möglich. Nur darf Sion erneut nicht teilnehmen, weil die Uefa eine europäische Sperre über die Walliser verhängt hat. Doch an diesem Tag, nach diesem Last-Second-Sieg gegen Xamax, ist das alles weit weg. Da war nur Freude. «Ich denke, wir haben einen ganzen Kanton erlöst», sagte das erst 19-jährige Eigengewächs Bastien Toma in einem Anschwang von Pathos.

Wortwahlen, die sonst CC vorbehalten sind. Der genoss eine Stunde nach Spielschluss mitten unter dem Fussvolk ein Raclette, bevor er sich aufmachte, sich sogar noch ein bisschen von den Käselaib-Resten abzuschneiden. «Und so hat das Spiel in einer Apotheose geendet!», sagt er, ein Stück Käse im Mund. Okay, also doch noch Pathos. Apotheose bedeutet, profan übersetzt, krönender Abschluss. Pathetischer: Vergöttlichung!

«Das haben wir sehr gut gemacht»

Das stimmte so gar nicht überein mit dem mickrigen fussballerischen Gehalt dieses Spiels der Angst. Sion war in der zweiten Halbzeit offensiv gar jämmerlich schlecht. «Wir steckten in der Klemme. Wir mussten zusammenstehen, eine Einheit bilden, um aus dieser Negativspirale zu finden. Dass uns das gelungen ist, haben wir sehr gut gemacht.»

Ob der Ausflug auf die Hängebrücke von Farinet, des berühmtesten Falschmünzers der Schweiz, einen Beitrag dazu geleistet hat, wollte CC nicht sagen. Ebenso wenig, ob er sich vor ein paar Wochen, als der FC Sion unter Murat Yakin eben drei Spiele in Folge gewonnen und danach zweimal unentschieden gespielt hatte, hätte vorstellen können, noch derart in akute Barragegefahr zu geraten. «Ich habe längst aufgehört im Fussball zu denken. Da nehme ich nur noch ein Spiel nach dem anderen.»

Sagts, bedankt sich persönlich bei den Racleuren, um sich wieder seinem Ballon zu widmen, also seinem Gläschen Rotwein, stilecht Raclette-Zelt-mässig ausgeschenkt in Plastikbechern... So geht das im Wallis!

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