Raphaël Nuzzolo (35) wusste schon vor dem Heimspiel gegen Thun, wie die Schlagzeilen in den Zeitungen lauten würden. «Bei einer Niederlage hätte man die Unruhen der letzten Tage dafür verantwortlich gemacht. Wir Spieler wollten das nicht. Wir wollten, dass man über unseren Stolz schreibt.»
Das ist den Neuenburgern – und allen voran Captain Nuzzolo – ganz gut gelungen. Nach einem verschossenen Elfmeter traf Nuzzolo in der Nachspielzeit zum 3:2.
Es war eine bewegte Woche für Nuzzolo und seine Mitspieler, aber vor allem für Trainer Stéphane Henchoz. Der Mann, der Xamax wieder in die Spur gebracht und nun von sieben Spielen vier gewonnen hat, wurde vor zehn Tagen von Präsident Christian Binggeli kaltgestellt. Binggeli beschied dem Ex-Liverpool-Star, dass kommende Saison ein anderer Trainer an der Seitenlinie stehen wird.
Henchoz wollte nach dem Last-Minute-Sieg gegen Thun nicht mehr gross über seine Ausbootung reden. Mit leicht säuerlicher Mine sagte er lediglich: «Wir wollen Erfolg haben für uns – nicht für den Präsidenten.»
Genau dieselben Worte wählt auch Nuzzolo: «Wir spielen für uns. Keiner will absteigen. Jeder will zeigen, was in ihm steckt. Egal, ob er nach der Saison noch für Xamax spielt, oder sich für einen anderen Klub aufdrängen will.»
Die Stimmung sei am Dienstag, beim ersten Training nach dem präsidialen Machtwort, «ein wenig komisch» gewesen, sagt Nuzzolo. «Das hat uns natürlich beschäftigt und es haben ganz viele Leute ihre Meinung dazu geäussert. Wir älteren Spieler haben uns kurz besprochen und es war sofort klar, dass wir uns für den Rest der Saison voll und ganz hinter den Trainer stellen würden.»
Henchoz sei «extrem fordernd», sagt Nuzzolo, «vor allem, was die Defensive angeht.» Nuzzolo weiter: «Er hat selber auf höchstem Niveau gespielt. Er weiss, genau, was es dafür braucht. Er kann auch als Trainer ein Grosser werden.»
Am Mittwoch spielt Xamax in Lugano, am Samstag zuhause gegen St. Gallen. «Das Selbstvertrauen ist da. Ausser YB können wir jeden schlagen», sagt Nuzzolo. Dennoch bleibe das Ziel der Barrage-Platz. «Das hätte uns im Dezember keiner zugetraut.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |