Noch im Frühling steht der FCB gegen ManCity im Achtelfinal der Champions League, nun taucht der einst so grosse Klub gegen eine No-Name-Truppe aus Zypern. Und spielt erstmals seit 17 Jahren im Herbst nicht europäisch. Es ist der Tiefpunkt eines rasanten Abstiegs, der vor 14 Monaten begann und den kaum jemand für möglichen gehalten hätte. Aus dem FC Basel wird der FC Bieder. Mittelmass statt Königsklasse. Thun, Lugano und Echallens statt Manchester, Mailand oder Madrid. Hauptverantwortlich für den Zerfall: der Präsident und der Sportchef.
Der Präsident Bernhard Burgener
Sagt von sich selbst, dass er kein Fussballexperte ist. Stellt stattdessen Fussballexperten wie die Ex-FCB-Spieler Marco Streller, Alex Frei und Massimo Ceccaroni als Verwaltungsräte ein. Allesamt noch Lehrlinge. Burgener bezahlt nun dafür, dass er auf unerfahrene Kräfte setzte – und er sieht finanziell düsteren Zeiten entgegen. Gegen PAOK verspielen die Basler 30 Millionen an möglichen Champions-League-Prämien. Und gegen Apollon Limassol setzen sie 10 Mio. Franken in den Sand. Weil die Spieler nicht teurer werden, nur weil sie in der Super League spielen, kann sich Burgener im nächsten Jahr auf einen saftigen Verlust einstellen.
Unter den Ex-Bossen Heusler und Heitz ist der FCB zu einem Monster gewachsen, der im Geschäftsjahr 2017 rund 50 Millionen Franken Personalkosten verursachte. Ohne Einnahmen aus dem internationalen Geschäft und ohne Spielerverkäufe schreiben die Basler einen Verlust im zweistelligen Millionenbereich, das strukturelle Defizit lässt grüssen.
Der Sportchef Marco Streller
Sagt von sich selbst, dass er noch ein Lehrling sei, doch sein Kredit ist langsam, aber sicher aufgebraucht. Er übernimmt vor einem Jahr ein Team, das in weiten Teilen von Bernhard Heusler und Georg Heitz zusammengestellt wurde, verkauft im Winter mit Manuel Akanji den wichtigsten Mann, ohne einen valablen Ersatz aufzutreiben. Und er zeigt auch in diesem Sommer kein glückliches Händchen. Silvan Widmer und Aldo Kalulu sind (noch) keine Verstärkungen und kilometerweit von ihren Vorgängern Michael Lang und Mohamed Elyounoussi entfernt.
Die frühzeitige Entlassung von Raphael Wicky nach nur zwei Saisonspielen entpuppt sich im Nachhinein als Fehler, Interimstrainer und Streller-Kumpel Alex Frei scheitert gegen PAOK krachend und ist ebenso mitverantwortlich für den Scherbenhaufen.
Streller: «Ich leide»
Ob Streller die Möglichkeit bekommt, diesen aufzuwischen? «Ich spüre Burgeners Vertrauen», sagt Streller, als er auf seine Zukunft angesprochen wird. Für ihn sei der Posten als Sportdirektor mehr als nur ein Job. «Das ist der Klub meines Herzens. Natürlich geht das Ganze nicht spurlos an mir vorbei. Ich leide, will den Erfolg.» Dieser lässt unter seiner Ägide aber zu wünschen übrig.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |