BLICK sprach mit den St. Galler Meisterhelden von 2000
Jogi Stiel: «Die haben mehr Qualität als wir damals»

Machts die St. Galler Rasselbande wie ihre Vorgänger vor 20 Jahren? BLICK hört sich bei den Espen-Meisterhelden von 2000 um.
Publiziert: 04.02.2020 um 18:32 Uhr
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Aktualisiert: 04.02.2020 um 20:08 Uhr
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Espen-Ekstase am vergangenen Sonntag: St. Gallen erledigt Basel in der Nachspielzeit.
Foto: Andy Mueller/freshfocus
Max Kern

Thomas Müller (67)

2000 Präsident, bis Ende 2019 SVP-Nationalrat und Stadtpräsident von Rorschach.

«Ich möchte die Mannschaft jetzt nicht unter Druck setzen. Aber: Was mir unglaublich gefallen hat, ist zu sehen, wie das Team nach Basel gefahren ist, um zu gewinnen. In der gleichen Phase waren wir in der Saison 1999/2000 auch. Wir fuhren auch zu jedem Auswärtsspiel, um zu gewinnen. Das spürt man heute bei der Mannschaft und bei Trainer Peter Zeidler. Auch den Beitrag von Präsident Matthias Hüppi darf man nicht unterschätzen. Er hat Ruhe ins ganze Umfeld des Vereins und die Winner-Mentalität ins Team gebracht.»

Werner Zünd (72)

2000 Assistenzcoach, heute Scout beim FCSG.

«Vom Team-Spirit her ist die Mannschaft von heute ein Ebenbild unseres Teams von 2000. Damals hatten wir auch nicht die besten Spieler, aber wir haben brutal zusammengehalten. Man sieht heute, es gibt keine Grüppchen, alle, auch die Ersatzspieler, haben Plausch aneinander. Ich habe das Spiel zuhause vor dem Fernseher angeschaut. Ich habe noch nie so gejubelt wie am Sonntag, ich bin vom Sofa hochgesprungen. Obs wieder zum Titel reicht? Schon damals unter Mäse Koller haben wir das Wort ‚Meister’ nie in den Mund genommen.»

Jörg Stiel (51)

2000 Goalie, heute Goalie-Trainer bei Xamax.

«Es ist natürlich grandios, was diese Jungen leisten. Mich beeindruckt vor allem, was Verteidiger Miro Muheim auf den Platz bringt. Wir waren vor 20 Jahren vor allem von Charles Amoah und Ionel Gane abhängig. Die Mannschaft von heute hat im Ganzen mehr Qualität als wir damals. Sie zeigt viel Leidenschaft, investiert viel und wird dafür belohnt. Aber Rennen allein nützt nichts, wenn du nicht gleichzeitig auch Fussball spielen kannst. Trainer Peter Zeidler ist ein sehr angenehmer, emotionaler Mensch und Urheber dieser ganzen Euphorie. Und Hut ab, was Präsident Matthias Hüppi und Sportchef Alain Sutter geleistet haben. Ich fände es wunderbar, wenn der Titel wieder mal in die Ostschweiz kommen würde. Doch die Spieler machen sich keinen Gefallen, wenn sie jetzt schon davon reden.»

Marco Zwyssig (48)

2000 Verteidiger, heute Trainer der St. Galler Frauen und als Betriebsökonom in der Erwachsenen-Bildung tätig.

«Ich hätte nie damit gerechnet, dass die Mannschaft auch in der zweiten Hälfte in Basel so überlegen auf Sieg spielen würde. Die Spieler zeigen eine wahnsinnige Intensität, Kompliment! Vergleiche zu 2000? Wir waren damals schon in der Winterpause Erster. Aber wer nach 20 Runden vorne liegt, kann ja auch am Schluss Erster sein. Die Spieler sollen probieren, auf der Welle weiter zu reiten, sich nicht wirr machen lassen. Weiter arbeiten, bescheiden bleiben.»

Patrick «Pädi» Winkler (46)

2000 Verteidiger, heute Trainer FC Gossau und Coach für Stellensuchende beim Amt für Wirtschaft und Arbeit.

«Beeindruckend, mit welcher Art St. Gallen in Basel aufgetreten ist. Sie wollten den Sieg unbedingt, von der ersten bis zur letzten Minute. Sie waren physisch, mental und von der Spielart besser. Es hat richtig Spass gemacht. Es sind die kleinen Gesten, an denen man sieht, dass sie wirklich eine Einheit bilden. Nach einem Fehlpass zum Beispiel stehen gleich zwei, drei andere da, um Unterstützung zu leisten. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das Momentum für St. Gallen ausschlaggebend sein wird. Zum 20-jährigen Jubiläum unseres Titels würde es ja passen.»

Giorgio Contini (46)

2000 Stürmer, heute Trainer von Lausanne-Sport.

«Vor 20 Jahren ist das Ganze ein wenig anders entstanden. Der Kern der Mannschaft – Stiel, Zwyssig, Dal Santo, Winkler und ich – wir spielten schon drei, vier Jahre zusammen. Schon damals war unser Team-Spirit sehr stark, die Solidarität untereinander, der grosse Rückhalt bei den Fans. Das pusht dich sicher nach vorne. Ähnlich wie damals ist St. Gallen nicht Favorit. YB und Basel müssen den Titel gewinnen, der FCSG darf. Sie können unbeschwert aufspielen, der positive Flow spricht für sie.»

Sascha Müller (49)

2000 Mittelfeldspieler, heute U16-Trainer von GC.

«Wir starteten damals mit einem legendären 4:4 im Hardturm gegen GC in die Rückrunde. Ich sehe da gewisse Parallelen zum Match vom letzten Sonntag in Basel. Das Spiel der St. Galler ist sehr laufintensiv, das Kader ist dafür sehr gut zusammengestellt. Die Ostschweiz trägt dich als Spieler. Die Euphorie ist wieder da, das gibt Schub.»

St. Gallens Ribeiro erledigt Basel in der Nachspielzeit
3:48
Espen-Ekstase im Joggeli:St. Gallens Ribeiro erledigt Basel in der Nachspielzeit
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Mannschaft
SP
TD
PT
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14
7
26
2
FC Basel
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14
20
25
3
FC Lugano
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14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
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14
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6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
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BSC Young Boys
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