BLICK nimmt den YB-Boss in die Zange
Wird YB endlich Meister, Herr Rihs?

Können die Young Boys den FC Basel in dieser Saison wieder einmal kitzeln? Oder wollen die Berner einfach die Besten vom Rest sein? YB-Besitzer Andy Rihs antwortet.
Publiziert: 21.07.2016 um 14:56 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:22 Uhr
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YB-Boss Andy Rihs: «Jeder, der bei einem Wettbewerb mitmacht, will das Optimum.»
Foto: Sven Thomann/Blicksport
Felix Bingesser

BLICK: Andy Rihs, neue Saison, neues Glück. Und immer dieselbe Fragen: Wird YB endlich mal wieder Meister?
Andy Rihs: Jetzt erwarten Sie, dass ich «Ja» sage. Und wenn es nicht klappt, hauen Sie mir diese Aussage die ganze Saison um die Ohren.

Also wollen Sie nicht Meister werden?
Jeder, der bei einem Wettbewerb mitmacht, will das Optimum. Natürlich wünschen sich mein Bruder Hans-Ueli und ich, dass wir mit YB irgendwann einen Titel feiern können. Wir machen keine halben Sachen. Wenn man sich irgendwo engagiert, will man das Maximum.

Aber noch nicht in dieser Saison?
Natürlich wollen wir solange wie möglich ganz vorne dabei sein. Aber ein realistisches Saisonziel kann der Titelgewinn in dieser Saison nicht sein.

Weil der FC Basel noch weiter entrückt ist?
Ja, das ist so. Der FCB spielt in einer eigenen Liga. Trotzdem glaube ich, dass der Titelkampf spannender wird als letztes Jahr. Wir haben uns konsolidiert, wir sind auf einem guten Weg. Vieles ist bereinigt und schon im Frühling hat das Team ja meist überzeugend gespielt.

Aber die grossen Transfers hat der FCB getätigt. Warum haben Sie Seydou Doumbia nicht zurückgeholt?
Weil der unser Lohngefüge sprengen würde. Der ist nicht mehr in unserer Dimension. Aber wir haben ganz viele junge und hochtalentierte Spieler.

Trotzdem hätten Sie ja nochmals einen Topspieler finanzieren können.
Ich bin nicht ewig da. YB ist ja mittlerweile einer der wenigen traditionsreichen Klubs in der Super League. Aber das strukturelle Defizit muss gesenkt werden, damit die Marke auch für neue Investoren attraktiv ist. Und ich hoffe, dass neue Leute aus Bern sich engagieren.

Dann ist der Verkauf weiter ein Thema?
Nein, das ist für meinen Bruder und mich derzeit kein Thema. Aber die Investoren müssen ja nicht immer die Toren sein. Und nochmals: Wir haben eine Mannschaft, die vorne mitspielen muss. Und wir haben endlich den richtigen Trainer. Und dann gibt es auch noch den Cup als Chance für einen Titel.

Die Champions League wird schwierig.
Schachtar Donezk ist ein happiger Brocken. Aber wir haben unsere Chance. Ich will einfach ein Team auf dem Platz, welches Leidenschaft und Biss hat. Wenn ich das nicht spüre, dann stinkts mir.

Mit Urs Siegenthaler, der ja auch für die deutsche Nationalmannschaft arbeitet, gibt es eine neue sportliche Führung. Warum?
Wir haben im Verwaltungsrat nach einer solchen Kapazität gesucht. Wenn man mir sagt: Wir brauchen einen Aussenverteidiger und der kostet eine Million, dann kann ich das nicht beurteilen. Siegenthaler ist im sportlichen Bereich jetzt unsere höchste Instanz.

Auch als Kontrollorgan für Fredy Bickel?
Jeder Sportchef hat einen Chef.

Was ist denn die wichtigste Aufgabe von Siegenthaler?
Wieso brauchen wir immer nur Starspieler? Wir brauchen junge Talente und einen Toptrainer. Wir sind doch ein Ausbildungs- und Transferland. Bei der Umsetzung dieser Strategie erhoffen wir uns von Siegenthaler mit seiner Fachkompetenz Impulse.

Mit Klubs wie dem FCZ, Servette, Xamax, Aarau und Winterthur ist die Challenge League ja bald attraktiver als die Super League. Fehlen die Traditionsklubs im Oberhaus?
Ja, klar. Ich finde die Zehnerliga grundsätzlich nicht ideal und würde mir eine Aufstockung wünschen. Das gäbe auch mehr Abwechslung. Man muss das Produkt Fussball noch attraktiver machen und über vieles nachdenken.

Beispielsweise?
Man denkt in der Schweiz ja auch über eine gemeinsame Liga mit Österreich nach. Die besten sechs Schweizer Teams und die besten sechs österreichischen Teams bilden eine Zwölferliga. Es gibt zwei Meister. Jeweils der bestklassierte Klub aus jedem Land. Solche Dinge müssen zumindest diskutiert und ernsthaft geprüft werden.

Man hat immer das Gefühl, Sie seien vom Radsport fasziniert und der Fussball laufe nur so nebenbei.
Stimmt nicht. Ich bin wenn immer möglich dabei. Und die Emotionen sind beim Fussball gar grösser. Das ist ein Spiel, da leide auch ich mit. Das ist beim Radsport weniger der Fall. Das ist kein Spiel.

Aber Sie leiden ja nicht gerne?
Das muss nicht sein. Es wäre schön, YB würde mich zu Begeisterungsstürmen verleiten.

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