Erstmals seit vielen Jahren steht der FC Thun wieder im Cupfinal. Dieser grosse Erfolg geht einher mit der Misere in der Meisterschaft, in der Thun seit elf Runden nicht mehr gewonnen hat.
Das ist kein Zufall! Der Kopf ist dann halt nicht so ganz in der Super League. Und jetzt, da der Final ansteht, noch weniger. Und nach dem Spiel gegen Basel am 19. Mai wird es auch nicht besser werden. Auch physisch nicht. Egal, ob Thun den Final gewinnt oder verliert.
Zudem fehlt mit Dennis Hediger der Chef. Der Mann, der die Löcher stopft. Seine taktische Intelligenz vermissen die Berner ebenso grausam wie die Tore des Sturm-Trios Marvin Spielmann (im Kopf bereits bei YB), Matteo Tosetti (nach seiner Verletzung noch nicht wieder hundertprozentig da) und Dejan Sorgic (trifft nicht mehr, weil Passgeber Tosetti nicht fit ist).
Die Berner Oberländer verlieren alle vier Spiele ihres schwierigen Restprogramms und müssen in die Barrage. Mit 40 Punkten! Und dort sind sie in extremer Gefahr, gegen Aarau sehe ich sie gar tauchen.
Warum retten sich die anderen Mannschaften? Lugano, wo Fabio Celestini einen exzellenten Job macht, ist beflügelt von dem Gedanken, Platz drei zu erreichen. Gewinnt Basel den Cupfinal, steht der Drittplatzierte direkt in der Gruppenphase der Europa League. Die Tessiner schweben!
Sion packt Platz 4
Auf Platz vier sehe ich Sion. Trainer Christian Constantin wird es richten. Das Walliser Team ist nicht sehr charakterfest. Da hat es wenige Typen mit Persönlichkeit. Ganz anders als Murat Yakin. Der ist eine enorm starke Persönlichkeit. Das hat er viele der labilen Spieler spüren lassen. Diese werden, befreit vom Joch, viel besser spielen. Und in diesem Team steckt Qualität.
Danach folgen Luzern und St. Gallen. Weil sie so weitermachen wie bisher: Hochs und Tiefs in bunter Folge. Aber dieses regelmässige Punktesammeln und -verlieren reicht für den sicheren Ligaerhalt.
Danach Xamax. Die wundersame Rettung! Doch das ist sie nur aufgrund der Vorrundenklassierung. Die Neuenburger haben in den letzten sechs Runden ein einziges Tor kassiert, derart defensiv stabilisiert hat sie Stéphane Henchoz. Als einziges Team haben sie gegen Meister YB ein Spiel ohne Gegentor überstanden. Und wer keine Tore erhält, der punktet.
Der FCZ rettet sich, weil ich es Trainer Ludovic Magnin zutraue, die Lösung zu finden, um die nötigen Pünktchen zu ergattern. Viel technische Qualität sehe ich nicht in dieser Mannschaft, weshalb es nicht überrascht, dass die Zürcher bis zum Schluss zittern müssen. Aber die beiden in dieser Hinsicht Besten sind zurück: Antonio Marchesano von einer Sperre und Benjamin Kololli von einer Verletzung. Das reicht.
Und Rekordmeister GC? Da ist jetzt schon alles klar.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |