BLICK erklärt die Schlangengrube GC
9 Köpfe, 2 Parteien, 1 Machtkampf

Ruhe? Im GC-Campus ein Fremdwort. Jetzt hat der Verwaltungsrat Trainer Murat Yakin (43) vergrault. BLICK erklärt die verhärteten Fronten.
Publiziert: 17.03.2018 um 15:45 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 21:00 Uhr
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Zur Gruppe Vogel gehören: Urgestein Erich Vogel ...
Foto: KEY
Max Kern und Michael Wegmann

Die Rücktrittsdrohung von Trainer Murat Yakin war für GC-Szenenkenner absehbar.

Die Suspendierung des Yakin-Vertrauten und Verwaltungsrats Roland Klein (57) nach nur knapp sechs Monaten im Amt zeigt wieder deutlich: Im Campus in Niederhasli ZH tobt ein Grabenkrieg.

Yakin ist ein Vogel-Mann

Präsident Stephan Anliker, Besitzer von 30 Prozent der GC-Aktien, verkauft den Klein-Rauswurf aus dem VR letzte Woche mit den Worten, der Entscheid sei mit den beiden anderen Mehrheitsaktionären abgesprochen gewesen. Stimmt nicht ganz. Heinz Spross (70), Neffe des legendären GC-Mäzens Werner H. Spross und ebenfalls Besitzer von 30 Prozent der Aktien, war ganz und gar nicht einverstanden. Mercedes-Grosshändler Peter Stüber (79) war zum Zeitpunkt der Klein-Affäre am Autosalon in Genf beschäftigt, winkte den Vorstoss des Verwaltungsrates durch. Nur: Stüber ist seit gemeinsamen Handelsschulzeiten in den 50ern ein Freund von GC-Ur­gestein Erich Vogel (79). Der Einflüsterer ist auch eng mit der Familie Spross befreundet. Klein ist ein Vogel-Mann. Und Yakin war schon als 18-jähriger Spieler aus Münchenstein BL und später als Trainer ein Ziehsohn von Vogel.

Und das andere Lager? Die Gruppe um Verwaltungsrat Georges Perego (69), mit Bestimmtheit kein Freund von Vogel. Der Aktuar der Rebberg-Genossenschaft Opfikon ist seit über 20 Jahren in verschiedenen Funktionen im Klub. Perego steht wie eine Eins hinter Sportchef Mathias Walther, CEO Manuel Huber und Chefscout Paul Bollendorff.

Dieser Gruppe war ein Dorn im Auge, dass Vogel-Mann Klein seit letztem September offenbar dem einen oder anderen der Perego-Gruppe auf die Füsse getreten war (siehe Klein-Report rechts).

Klein bildete mit Trainer Yakin und Sportchef Walther die Transferkommission. Und da war absehbar, dass Yakin und sein Spezi die Zügel mehr und mehr in die Hand nehmen würden. Und Walther, dessen Vertrag bei der Inthronisierung von Yakin ohne Not bis Juni 2019 verlängert wurde, eines Tages überflüssig würde.

Die Folge? Die Perego-Gruppe steht auf die Hinter­beine, bringt die Mehrheit des fünfköpfigen Verwaltungsrates hinter sich. Klein wird suspendiert. Was wiederum Yakin gar nicht in den Kram passt.

Was macht der Präsident?

Wie ein Uno-Soldat mit Blauhelm steht Präsident Stephan Anliker zwischen den Gräben. Er wehrt sich dagegen, dass Yakin die Suspendierung seines Vertrauten Klein rückgängig machen kann. Setzt sich jetzt aber dafür ein, dass Klein in einer neuen Funktion (wohl als Coach) an Yakins Seite bleibt.

Wie geht der Machtkampf weiter? Ausgang völlig offen.

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