Er ist der St. Galler Neuzugang, der sich nicht mit sportlichen Vorzügen für diese Saison aufdrängte! Bei Joachim «Joe» Keller (37) ist es das Können am Mikrofon, das dem Ostschweizer einen neuen Job beim FCSG beschert. Der Radiomoderator vom Sender FM1, in der ganzen Ostschweiz als «Morgen-Joe» und für verrückte Strassenumfragen bekannt, ist im Kybunpark der neue Platzspeaker.
Das ist nicht der Speaker, der während des Spiels Auswechslungen und die Nachspielzeit bekannt gibt. Der Platzspeaker ist für die Action vor dem Spiel und in der Pause zuständig. Er ist der Einheizer. Eine Rolle wie gemacht für den extrovertierten Morgen-Joe. Keller sagt: «Mein Rezept fürs Einheizen? Einfach selber mit Leidenschaft ans Werk gehen. Mit einer lauten Stimme, es darf gerne so richtig durch den Kybunpark hallen! Aber ich bin nur ein kleines Puzzleteil. Es sind die Fans, die für die Stimmung sorgen.»
Im Stadion ist es nicht schwieriger als im Radio
BLICK ist dabei, als sich Keller mit einem Einsatz beim Testspiel gegen Sporting Lissabon auf seinen ersten Ernstkampf am Samstag gegen Luzern vorbereitet. Der Ablauf ist mit einem Drehbuch auf die Minu- te geregelt. «Wenn der Match näher kommt, gehts sogar um Sekunden», so der neue Platzspeaker. Dazu kommen einige Anmoderationen, die er übernehmen muss. «Die sind alle auf Hochdeutsch verfasst. Ich lese sie natürlich nicht so vor», sagt «Joe», der im Stadion und am Radio im breiten Ostschweizer Dialekt redet.
Was ist der Unterschied zu seinem herkömmlichen Beruf? «Im Stadion ist es nicht schwieriger als im Radio, aber es ist total anders. Am Radiomikrofon habe ich kein direktes Feedback. Hier stehe ich direkt vor der Fankurve, wenn ich die Mannschaft vorstelle. Da gibts sofort Feedback, das finde ich geil.»
Beim Test gegen Sporting (2:2) sind 5351 Zuschauer im Stadion. Gegen Luzern werden es mindestens doppelt so viele sein. Es wird die Feuertaufe für Keller. Nervös, Morgen-Joe? «Wenn die Hütte beim ersten Mal in der Meisterschaft ziemlich voll sein wird, könnte meine Pumpe schon etwas gehen … Aber da hilft nur eines: mit breiter Brust rausgehen. Wie die Mannschaft werde ich beim Saisonstart auch noch einen draufsetzen. Wir werden bereit sein!»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |