Nach dem Sieg von Lugano gegen den FC Basel geniesst einer die gute Stimmung im Lager der Tessiner besonders. Es ist Lian (4) an der Seite von Papa Renato Steffen (30), der mit seinen früheren Teamkollegen bei Rot-Blau plaudert. Der Neuzugang sagt zu Blick: «Ich bin ein emotionaler Mensch. Es ist ein Schlüsselfaktor für mich, dass meine Familie mit nach Lugano gekommen ist.» Seine Familie, das sind Sohn Lian und Ehefrau Qendresa.
Seit gut einem Monat ist der frühere YB- und Basel-Wirbelwind nach viereinhalb Jahren in Wolfsburg (D) zurück in der Super League. Einerseits um Spielpraxis für die WM in Katar zu sammeln. Steffen: «Spielpraxis ist das Wichtigste – und die erhalte ich hier in Lugano. Bei Wolfsburg habe ich nicht mehr gespielt, das hatte dann Auswirkungen auf meine Leistungen in der Nati. Aber ich denke, mein Standing in der Nati hat sich verbessert, zuletzt war ich immer dabei. Wenn ich so weitermache, kann ich für die Mannschaft ein wichtiger Faktor in Katar sein.»
Shaqiri wird in Lugano mittrainieren
Ein Nati-Teamkollege könnte bald Steffens Teamkollege in Lugano werden: Nati-Star Xherdan Shaqiri (30). Die Saison bei Luganos Partnerklub Chicago ist vorbei. Es ist angedacht, dass «Shaq» die Wochen vor der WM im Tessin weilt, um Mannschaftstrainings zu absolvieren und im Rhythmus zu bleiben. Steffen: «Am liebsten wäre mir ja, er würde für uns spielen. Aber selbst wenn du Shaqiri nur im Training dabei hast, kannst du als Mannschaft davon profitieren.»
Keine Frage: Steffen fühlt sich bestätigt, mit dem Wechsel zu Lugano alles richtig gemacht zu haben. Dabei hält er fest, dass die kurzfristige Perspektive WM lange nicht der einzige Grund für den Umzug ins Tessin war. Da war auch der Reiz, mit der Aufgabe erstmals eine Führungsrolle zu übernehmen, zu einem Team zu stossen. «Ich nehme diese Rolle gerne an, es ist neu, denn in der Bundesliga ist man irgendwie immer der kleine Schweizer. Ich weiss, was von mir verlangt wird: Ich darf nie nachlassen, in keinem Training, muss immer vorangehen.»
Steffen zufrieden in Lugano
Was er in Lugano angetroffen hat, gefällt dem mit 144 Bundesliga-Partien für Wolfsburg und 27 Nati-Einsätzen mittlerweile gestandenen Profi: «Die Mannschaft ist hungrig und hat grosse Lust zu arbeiten.» Auch resultatmässig wird Lugano nach durchzogenem Start den Ansprüchen langsam gerecht: Dank des Sieges gegen den FCB schiebt sich der Cupsieger an Rot-Blau vorbei auf Rang 4.
Und wie steht es um Steffens Italienischkenntnisse? In den ersten Wochen war er im Team von Trainer Mattia Croci-Torti vor allem Zuhörer. «Ich verstehe bereits einiges auf Italienisch. Das Reden kommt auch noch», sagt Steffen und lacht. Seine Frau Qendresa hat es da einfacher, sie besuchte in der Schule den Italienisch-Unterricht und kann sich gut verständigen. Für Sohn Lian gehts bald in eine Kita und nächstes Jahr in den Kindergarten. «Bei Kindern geht es schnell mit der Sprache», so Steffen und streicht Lian, der die Interview-Pflichten seines Vaters geduldig abwartet, über den Kopf.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |