Bigler vom FCB bis Husistein vom FCZ
Die starken Frauen hinter den Super-League-Klubs

Es gibt sie – Frauen, die die Männerdomäne Fussball erobert haben. Auch in den Super-League-Klubs. Wir stellen Ihnen elf Frauen vor, die das geschafft haben. Von Barbara Bigler vom FCB bis zu Maja Husistein vom FCZ.
Publiziert: 20.07.2018 um 19:57 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:11 Uhr
BLICK-Fussballredaktion
Am Samstag im BLICK Fussball-Special: 36 Seiten Extra!

Ab Samstag rollt der Ball wieder in der Super League! Mit dem BLICK Fussball-Special erfahren Sie alles: Welche Spieler kamen und gingen und welche Probleme bereiten den Klubs Kopfschmerzen?

Zudem stellt BLICK elf starke Frauen vor, die im Hintergrund bei den Super-League-Klubs die Fäden ziehen. Am Samstag also den BLICK kaufen, damit Sie sich mit dem Extra perfekt auf die neue Saison einstimmen können.

Barbara Bigler (51), FC Basel

Hoch die Tasse: Seit 28 Jahren arbeitet Bigler schon für den FCB.
Foto: Joseph Khakshouri

PAOK! Der Skandal-Klub aus Griechenland. Ein Horrorlos für den FCB in der Champions-League-Quali. Und eine Monsteraufgabe für Barbara Bigler. Sie ist Direktorin Spielbetrieb beim FCB und mitverantwortlich für die Sicherheit im Stadion. «Wir können das Los nicht beeinflussen», sagt sie. «Man liest viel, es wird viel geredet, aber solche Dinge werden meist heisser gekocht als gegessen.» Klar habe sie Respekt vor den gegnerischen Fans, die am 1. August ins Joggeli kommen werden. Aber Angst? «Nein. Unser Rekognoszierungs-Team ist in Griechenland vor Ort und schaut sich die diversen Gegebenheiten in Thessaloniki an. Und unsere Klubvertreter sind auf verschiedenen Ebenen mit den jeweiligen Kontaktpersonen von PAOK im Austausch.»

Bigler lässt sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen, zu viel hat sie in ihren 28 Jahren beim FCB schon erlebt. Anfang 20 bewirbt sie sich als kaufmännische Angestellte und kündigt ihren Job bei der Bank und dies, obwohl der Klub damals klamm ist und die Lizenz erst in dritter Instanz erhalten hat. Bereut hat sie ihre Entscheidung trotzdem nie. «Ich habe die Möglichkeit bekommen, bei meinem Herzensklub zu arbeiten.» Und sie geniesst noch heute jede Minute. «Kein Tag ist wie der andere, das hält frisch und regt zu neuen Gedanken an.»

Deshalb bricht sie auch nicht in Tränen aus, weil der FCB in diesem Jahr nicht Meister geworden ist. «Es tut sicher auch mal gut, wenn man realisiert, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen, dass ein Meistertitel kein Selbstläufer ist. Trotzdem tut es weh, nicht Erster zu sein. Ich will immer gewinnen.»

Karin Hug (49), Grasshoppers

Hug: «Bewundernswert, 
was die Jungs investieren, 
um Profi zu werden.»
Foto: Benjamin Soland

Karin Hug versteht mehr von Fussball als viele Männer. Die Leiterin des Internats auf dem «GC/Campus» kickte einst im Mittelfeld beim FC Spreitenbach. «Ein Riesentalent war ich aber nie», sagt sie. Und wenn sie es sagt, dann muss es stimmen. Denn Hug war nach ihrer Spielerinnen-Karriere nicht nur Trainerin, sie scoutete auch Junioren. Ausgerechnet für den GC-Rivalen FCZ. Auf den Zürcher Fussballplätzen entdeckt sie zusammen mit Albert Hohl die jungen Blerim Dzemaili, Marco Schönbächler oder Davide Mariani.

2005 wird Hug von GC abgeworben. Obwohl der FCZ noch um sie kämpft, wechselt sie über die Geleise. Die Festanstellung im neuen «GC/Campus» in Niederhasli ist einfach zu reizvoll. Seither lebt Hug mit ihrem Mann Nicola und den gemeinsamen Kindern Sophie (14) und Julian (11) in einer Wohnung auf dem Campus. Julian ist ein waschechtes Campus-Kind.

Eigentlich hat Karin viel mehr Kinder als ihre beiden. Sie «erzieht» auch die Fussball-Talente, kauft für sie ein, unterstützt sie bei grösseren und kleineren Problemen und schaut, dass die Regeln eingehalten werden. «Die Junioren haben ihre Ämtli. Dazu gehören den Abfall entsorgen, aufräumen und putzen.» Bettruhe sei um halb elf, Damen-besuch verboten, verrät sie.

Sie staunt auch nach 13 Jahren noch, mit welchem Eifer die Jungen bei der Sache sind. «Es ist bewundernswert, was die Jungs investieren, um Profi zu werden.» Den Sprung schafft längst nicht jeder. «Von den rund 70 Spielern, die ich bisher betreut habe, wurden rund zehn Profi.»

Darunter sind heutige Stars wie Haris Seferovic und Pajtim Kasami. Einer ist besonders in Erinnerung geblieben: der heutige Aarau-Spieler Gianluca Frontino. Hug: «Er hat einst mitten in der Nacht die Flutlichtanlage angestellt, um Freistösse zu üben ...» Und dann? Karin lacht und sagt: «Mein Mann hat ihm dann auf Italienisch mitgeteilt, dass sein Training nun sofort beendet sei.»

Emanuela Fuoco (37), FC lugano

Das Stadio Cornaredo ist ihr Arbeitsort: Emanuela Fuoco.
Foto: Luca Pedroni

Sie brennt für den FC Lugano. Sie opfert sich auf, arbeitet über 100 Prozent. Ihr Name ist Programm: Fuoco, Emanuela Fuoco. Italienisch für «Feuer». Fuoco kümmert sich im Klub um die Buchhaltung, das Personalwesen und die Administration. Andere Super-League-Klubs haben für jeden dieser Bereiche gefühlt ein Dutzend Mitarbeiter auf der Lohnliste. Bei Lugano ist eine Person für drei Bereiche zuständig.

Der Verein ist nicht nur Fuocos Job, sondern auch ihre Passion. Seit zehn Jahren lodert die schwarz-weisse Flamme in ihr. Ex-Präsi Luido Bernasconi holte sie 2008. «Ich meldete mich auf eine Zeitungsannonce», so die diplomierte Buchhalterin. «Ich wusste nicht, dass sie jemand für die Buchhaltung eines Fussballklubs suchen.» Erst als Fuoco beim Bewerbungsgespräch gefragt wird, von welchen Verein sie Fan sei, begriff sie, um was es ging. «Ich sagte, dass ich Juve unterstütze. Sie waren zufrieden, sind ja die gleichen Farben.»

Mittlerweile schlägt Fuocos Herz nur noch für die Tessiner Bianconeri. «Der FC Lugano ist Teil meines Lebens. Ich liebe meinen Job. Ich wohne überdies nur fünf Minuten von meinem Büro im Stadio Cornaredo entfernt. Und ich bin flexibel mit den Arbeitszeiten.»

Das ist Fuoco extrem wichtig. Denn in ihrem Leben gibt es nicht nur den FC Lugano, sondern auch ihre zwei Töchter (5 und 3). «Bevor ich zur Arbeit gehe, bringe ich die Grosse in den Kindergarten und die Kleine zur Nonna.» Daher kommt Fuoco erst gegen 9 Uhr ins Büro. Aber das stört niemanden. «Vor allem Präsident Angelo Renzetti hat grosses Verständnis für meine Situation. Er hat mich immer unterstützt. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.»

Petra Suter (42), FC Luzern

Rund um die Uhr für die Luzerner da: Petra Suter.
Foto: Christian Merz

Sie sprüht vor Motivation und Energie. Muss sie wohl auch. Denn aktuell gibt es in Luzern viel zu tun. «Über 300 Kinder erhalten diesen Sommer neue Kleidung», erklärt Petra Suter. Seit 15 Jahren ist sie beim FCL. Ihre Augen funkeln, wenn sie über ihre Arbeit spricht. Mittlerweile ist sie für das Material des gesamten Nachwuchses und der 1. Mannschaft zuständig. Und man merkt: Sie hat ihren Traumberuf gefunden.

Angefangen hat ihr Fussball-Abenteuer mit einem Schicksalsschlag: Nachdem Suter einen Autounfall hatte, kann sie nicht mehr Sport machen. Sie sucht daraufhin eine andere Beschäftigung, die trotzdem noch was mit ihrer Leidenschaft zu tun hat. Beim SC Schötz heuert sie als Aushilfe-Masseurin an. Sie sammelt erste Erfahrungen, wechselt dann zum FC Emmen. 2003 sucht der FCL eine Aushilfe im Breitensport. Petra meldet sich und bekommt die Stelle.

Ein Glücksfall für die heute 42-Jährige. Denn von klein auf ist Petra Suter FCL-Fan. «Ich war schon immer blauweiss. Ich würde den Klub auch nicht wechseln, das könnte ich nicht.» Rund um die Uhr ist sie für ihren FCL da. Auch an den Wochenenden. «Diesen Job muss man mit Herzblut machen – oder gar nicht», sagt sie. Natürlich ist sie auch an jedem Spiel der Luzerner dabei. Egal, ob zu Hause oder auswärts.

Immerhin war sie soeben zweieinhalb Wochen in den Ferien und konnte etwas abschalten. «Man kann halt nur dann in die Ferien, wenn die Mannschaft weg ist.» Dass sie oft nur einen Tag in der Woche frei hat, stört sie nicht. «Ich bin zufrieden, so wie es ist», sagt sie. Und das glaubt man ihr.

Florence (38) und Sarah Porret (36) , Neuchâtel Xamax

Ordnung muss sein:
 Florence (l.) und Sarah Porret.
Foto: Christian Merz

Mit Fussball hatten die Geschwister Porret lange nichts am Hut. Florence und Sarah sind in Saint-Blaise aufgewachsen. Erst der Konkurs von Xamax im Januar 2012 brachte die Schwestern ins Fussball-Business. «Wir wollten der Stadt und dem Kanton etwas von dem zurückgeben, was wir in der Jugend erhalten hatten.»

Florence, die ältere der Porret-Schwestern, kennt den heutigen Xamax-Präsidenten Christian Binggeli seit Jahren. Als Binggeli für seine Zahnarztzubehör-Firma eine tüchtige Assistentin sucht, winkt Florence ab. Sie empfiehlt gleichzeitig aber ihre Schwester Sarah. Ein Entscheid, den Binggeli und Sarah bis heute nicht bereuen. Drei Monate später steigt Binggeli bei Xamax als Präsident ein und nimmt beide Schwestern gleich mit an Bord.

In ihrer Freizeit übernimmt Sarah die ganze Administration, und Florence, die als Kommunikationsbeauftragte in der Baufirma Groupe Zuttion arbeitet, kümmert sich um das Marketing und die Sponsoren. Bis zum Aufstieg in die Super League. Jetzt wird die ganze Administration in die Hände der Firma Grand Chelem, die auch schon Lausanne-Sport betreute, gelegt. Das heisst aber nicht, dass die Porret-Sisters nun arbeitslos sind.

Sarah kümmert sich weiterhin um administrative Aufgaben und Florence, die Mitte Juni Xamax-Sicherheitschef Georges Csonka heiratete, um den Namen Xamax. Die Marke Neuchâtel Xamax soll nach dem Konkurs wieder vertrauenswürdig werden. Florence und Sarah Porret sind zudem im erweiterten Xamax-Komitee.

Riana Podrecca (25), FC St. Gallen

Brachte es als Fussballerin 
bis in die NLA: Riana Podrecca.
Foto: Benjamin Soland

Den Fussball hat Riana Podrecca im Blut. Ihr Vater war einst Junior beim FC St. Gallen, auch ihre Mutter spielte Fussball. Und sie selbst brachte es gar in die NLA – als Innenverteidigerin der St. Galler Frauen. Ihr Spitzname? «Die Lebensversicherung.» Podrecca lacht, als sie es erzählt. Heute kümmert sie sich nicht mehr um gegnerische Stürmerinnen, sondern um die Geschäfte der Klubführung. Sie ist Assistentin von Präsident Matthias Hüppi, von CEO Ivo Forster und Sekretärin des Verwaltungsrats.

Sie liebt, was sie tut. «Selbst Protokolle verfasse ich gern, auch wenn das wohl nicht jeder versteht.» Anforderungsreich, abwechselnd sei ihr Job – besonders, wenn sie die Termine von Hüppi koordiniert. «Er könnte täglich in der ganzen Schweiz auftreten, so viele Anfragen für Referate gehen ein.»

Er ist bereits der dritte Präsident, unter dem die gebürtige St. Gallerin dient. Dabei trat sie erst im Januar 2017 in die Organisation ein. Sporadisch hatte sie zuvor im Fanshop ausgeholfen. Unter Dölf Früh und dem damaligen CEO Pascal Kesseli fing sie an, arbeitete unter Stefan Hernandez, vornehmlich im Sekretariat.

Im vergangenen Dezember ergriff Hüppi das Präsidenten-Amt und Podrecca erhielt die Möglichkeit, seine Assistentin zu werden. «Nur drei Tage zuvor hatte ich Bescheid erhalten, dass ich meine Weiterbildung zur Direktionsassistentin bestanden habe», sagt Podrecca, die das KV beim St. Galler Volkswirtschaftsdepartement abschloss. Eine grosse Chance! «Matthias hat immer ein offenes Ohr.»

Mit den Spielern gibts nicht allzu viele Berührungspunkte. Podrecca fiebert auf der Tribüne mit ihnen mit. Schon im Espenmoos tat sie das, mit einer Saisonkarte für die Stehplätze. Ihr Liebling? Marc Zellweger! Ein Verteidiger, wie sie einer war.

Carole Constantin (55), FC Sion

Carole Constantin schwärmt von Trainer Jacobacci: «Ein Supertyp!»
Foto: Isabelle Favre

Es ist ein Gewaltsanlass! Dieses Jahr kamen 7500 Gäste an die legendäre Sauerkraut-Gala des FC Sion. Reingewinn: weit über eine Million Franken. Und fast die Hälfte davon kommt durch den Verkauf der Tombola-Lose zustande. Verantwortlich dafür: CC Version weiblich: Carole Constantin. Das ist unter dem Strich ein 50-Prozent-Job. «Ich hole die Preisspender rein. Dort beginnt alles. Und dann organisiere ich die gesamte Tombola, bis zum Zukleben der Umschläge.» Konkret? Ich brauche fünf Monate. Die letzten zwei vor der Tombola arbeite ich zwölf Stunden am Tag.» Wird sie dafür bezahlt? «Ja und nein. Indirekt. Ich kann nur sagen: Christian ist ein enorm grosszügiger Mensch.»

2010 trennten sich Carole und Christian offiziell. Und retteten damit ihr Verhältnis. «Wir verstehen uns heute wunderbar. Über eine Scheidung denke ich nicht mal nach», sagt Carole. «Stimmt», pflichtet CC bei. Man könne auch ein tolles Verhältnis haben, ohne das Bett zu teilen. Die silberne Hochzeit vor einem Monat haben sie zwar nicht gerade gefeiert, aber doch SMS ausgetauscht. «Er vertraut mir zu 100 Prozent. Oft fragt er mich auch in Klub-Dingen um meinen Rat. Gerade wenn es um Menschen geht, will er die feminine Intuition spüren.»

Was hat sie CC im Fall des aktuellen Trainers Maurizio Jacobacci gesagt? «Dass ich ein sehr gutes Gefühl habe! Ein Supertyp. Nett, offen allen gegenüber.» Was natürlich für einen Trainer keine Jobgarantie bedeutet. Zum einen ist da die verdammte Tabelle. Zum anderen CC. «Man kennt Christian. Ich kann ihm wohl diesen oder jenen Tipp geben. Am Ende stiert er seinen Kopf doch durch …»

Barbara Klossner (59), FC Thun

Klossner gibt Gas: Egal, ob als Fan, Verwaltungsrätin oder Politikerin.
Foto: Stefan Wermuth

Barbara Klossner wurde das Fussball-Gen in die Wiege gelegt: «Unsere ganze Familie war fussballbegeistert. Mit meinem Vater, meinem Bruder und meiner Schwester haben wir schon früh Fussball gespielt und waren bei Spielen.» Diese Begeisterung hat sie bis ins Erwachsenenalter beibehalten. Als ihre beiden Kinder klein waren, besuchte sie die Spiele des FC Thun. «Wir waren manchmal sogar mit dem Kinderwagen im alten Lachenstadion.»

Seit 2015 gehört Klossner dem Verwaltungsrat an. Besonders schätzt sie «die familiäre Atmosphäre» im Klub: «Alle sind greifbar. Der Trainer, aber auch der Sportchef oder die Spieler.»

Obwohl sie Teilzeit als Fürsprecherin im Rechtsdienst der Armee arbeitet, für die SVP im Thuner Stadtrat und im Verwaltungsrat der Spitex Region Thun sitzt und daneben selber noch regelmässig Sport treibt, verpasst sie kaum eine Partie ihres FC Thun. Klossner trifft man selbst bei Vorbereitungsspielen oder Partien der Junioren regelmässig an. Da ist es hilfreich, dass ihr Mann, der selber jahrelang Fussball gespielt hat, ebenfalls Fussballfan ist. Und wenn sie doch einmal nicht ans Spiel kann, dann sitzt sie bestimmt vor dem Fernseher. «Da gehe ich richtig mit, noch mehr als im Stadion, wo ich meine Emotionen etwas zurückhalten sollte als Verwaltungsrätin.»

Dass sie mit Thun sogar mal Champions-League-Spiele erleben würde, das hätte Klossner damals, als sie die Thuner noch in der 2. und in der 1. Liga erlebte, niemals gedacht. «Diese europäischen Partien waren natürlich ein absolutes Highlight, aber wer weiss, was noch kommt.»

Claudia Birri (37), BSC Young Boys

Birri checkt an der Rezeption in Fügen (Österreich) die 
Zimmerliste vor dem 
Trainingscamp von YB.
Foto: Alain Kunz

Gute Leute sind nicht nur in Fussballteams begehrt, sondern auch neben dem Feld. Das war bei Claudia Birri der Fall. Sie arbeitet für den FC Aarau, ist dort Mädchen für alles. «Verfassen der Spielerverträge, Verkauf der Saisonkarten, Spielerqualifikationen – fast alles.» Und dann kommt diese Anfrage aus Bern. 2006. Der Transfer kommt zustande.

So steht Birri seit 2007 bei YB unter Vertrag. Mittlerweile ist sie Leiterin Sportadministration. Ihr Hauptaufgabenfeld ist die erste Mannschaft. «Ich bin unter anderem für die Organisation der Trainingslager zuständig, für die Europacup-Spiele, die Spielerqualifikationen, die Heimspielorganisation und das Reglementarische bei den Transfers.»

Ein weitgefächertes Betätigungsfeld, das die in Spanien aufgewachsene Frau abdeckt, die an einer deutschen Auslandschule das Abitur gemacht hat. Und dies hochprofessionell, obwohl sie einen Kaltstart erwischte bei ihrem ersten Job bei internationalen Reisen im Fanionteam. «Das war 2010 in London, vor der Pressekonferenz am Vortag des Spiels gegen Tottenham. Trainer und Spieler, die jeweils den Medien zur Verfügung stehen, reisen dann nicht im Car, sondern in einem separaten Wagen. Wir erwischten einen Fahrer, der ein Blackout hatte und sich in London total verfuhr. Irgendwann entschieden wir, in ein Taxi umzusteigen. So schafften wir es doch noch an die White Hart Lane.»

Das erinnerungswürdigste Ereignis in ihren elf YB-Jahren ist natürlich ein anderes. «Der 28. April 2018!» Es kommt wie aus der Kanone geschossen. «Dieser Moment. Wahnsinn! Es war die Krönung der tollen Ära Hütter.» Solche Emotionen, schliesst Birri, habe man nur im Sport!

Maja Husistein (47), FC Zürich

Mit elf Jahren erstmals im Letzigrund: Maja Husistein.
Foto: Christian Merz

Eigentlich schade, können im Letzigrund nicht alle Besucher die Hilfsbereitschaft von Maja Husistein geniessen! Die ehrenamtliche FCZ-Helferin kümmert sich seit der Eröffnung des neuen Letzi 2007 im Presseraum um die Bedürfnisse der Journalisten. «Betreuung Mediendesk» heisst der Job auf Neudeutsch. Bei der 47-Jährigen, die sonst als Praxismanagerin und Chefarztsekretärin in der Schulthess-Klinik arbeitet, finden die Medienleute nicht nur alles Nötige wie die Mannschaftsaufstellungen, sondern auch stets selbstgebackenen Kuchen.

«Eines Tages fragte jemand, warum es nichts Süsses gibt. So hat sich die Tradition mit meinem Kuchen ergeben», erzählt die Stadtzürcherin, die als Elfjährige vom Grossvater erstmals mit ins Stadion genommen wurde. «Es war ein Derby. Von diesem Moment an war ich FCZ-Fan», sagt sie. «Der schlimmste Moment? Der Abstieg 1988. Der schönste der Meistertitel 2006!»

Als Teenager nutzt sie schulfreie Nachmittage, um beim alten Letzi im Training zuzuschauen – und schon bald beginnt ihre bis heute andauernde Zeit als ehrenamtliche Helferin. «Damals gabs immer etwas zu helfen. Am meisten, wenn wir Tausende Saisonkarten beschriften, laminieren, herausgeben oder in Couverts verschicken mussten!» Im Ticketing hilft Husistein jahrelang mit, bis sie ihre aktuelle Aufgabe übernimmt. Der Lohn? Der FCZ lädt die Helfer jährlich zu einem Event ein, dazu gibts eine Saisonkarte.

Aber Husistein ist auch auswärts fast immer dabei, so gross ist ihr FCZ-Herz. Trägt Zürich ein Testspiel während einer WM-Partie aus – Maja fährt zum FCZ-Test statt zum Public Viewing.

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Die aktuellen Super-League-Trainer | FC Basel: vakant.
Foto: BENJAMIN SOLAND
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Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
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8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
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-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
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Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
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18
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