«Ich habe unendlich viel Herzblut in GC investiert»
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Bickel hadert mit dem Rauswurf:«Ich habe unendlich viel Herzblut in GC investiert»

Bickel hadert mit plötzlichem Rauswurf
«Ich habe unendlich viel Herzblut in GC investiert»

Acht Tage nach seiner Entlassung bei GC besucht BLICK Fredy Bickel zuhause in Mettmenstetten und redet mit dem Ex-Sportchef über die letzten Tage, die chinesischen Investoren und seine Zukunft.
Publiziert: 19.04.2020 um 13:32 Uhr
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Aktualisiert: 19.04.2020 um 13:50 Uhr
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Fredy Bickel wurde von den chinesischen Investoren als GC-Sportchef fallen gelassen.
Foto: keystone-sda.ch
Michael Wegmann

Es ist der 1. Oktober 2016: Fredy Bickel zeigt SonntagsBlick den Rohbau in Mettmenstetten ZH. Hier wird seine Altersresidenz entstehen. Ein Familienprojekt. Im Parterre entstehen zwei Wohnungen – eine für ihn, die andere für seine ältere Tochter Lara. Im ersten Stock wird Bickels Schwester mit ihrem Mann und den Kindern einziehen. Zuoberst ein Gesellschaftsraum.

Bickel hat plötzlich unfreiwillig viel Zeit, den Bau zu überwachen. Gerade eben wurde er als YB-Sportchef Knall auf Fall freigestellt. Bickel ist enttäuscht, braucht Abstand und will einen grossen Bogen um die Stadien machen. Dennoch sagt er: «Die letzten Monate haben an mir gezehrt, ich brauche eine Pause. Ich denke, dass irgendwann meine Batterien wieder aufgeladen sind und ich wieder etwas im Fussball bewegen will. Ich bin jetzt 51 und noch zu jung, um aufzuhören zu arbeiten. Und zu alt, um etwas ganz Neues anzufangen.» Vielleicht habe er nun Zeit, seine Träume zu verwirklichen. Ein Buch schreiben. Ein Lied singen. Ins Haus einziehen, so der Single.

Es ist der 17. April 2020: Bickel, mittlerweile 54, sitzt auf seinem Gartensitzplatz in Mettmenstetten. Neben ihm seine Lebenspartnerin, die Komikerin Regula Esposito (54). Als sie im Dezember 2016 zusammen mit Beat Schlatter ein Lied aufnehmen, sind sie sich näher gekommen. Ins Haus ist er eingezogen, das Lied hat er gesungen. Das Buch ist er bisher noch schuldig geblieben. Und doch steht Bickel fast wieder am selben Ort wie vor knapp vier Jahren. Nach seiner Zeit bei YB war er bis April 2019 über zwei Jahre Sportchef bei Rapid Wien. Vor einer Woche wurde er von den neuen GC-Besitzern nach nur einem halben Jahr im Amt Knall auf Fall entlassen.

Fredy Bickel, wie vor vier Jahren wurden Sie gerade wieder als Sportchef entlassen. Haben Sie Ihr Ende bei GC kommen sehen?
Fredy Bickel: Nein. Ich war total überrascht. Noch eine Woche davor hat mir Verwaltungsrat Andras Gurovits versichert, dass die chinesischen Investoren weiter mit mir planen würden.

Wie haben Sie von Ihrer Freistellung erfahren?
Erich Vogel war es, der mir als erstes zu verstehen gegeben hat, dass er nicht glaubt, dass ich bei GC eine Zukunft über die Saison hinaus haben werde.

Warum Vogel? Was hatte er mit dem Chinesen-Deal zu tun?
Erich ist durch und durch GC. Und macht sich täglich Gedanken über den Verein.

Hat er den Deal eingefädelt?
Ich war nicht dabei.

Was halten Sie davon, dass GC nun chinesisch ist?
Ich bin hin- und hergerissen. Es ist sicher positiv, dass GC nun über Jahre hinweg abgesichert ist. Vor allem in dieser schwierigen Zeit. Aber andererseits tut es auch weh, dass GC ins Ausland verkauft wurde.

Hätte es keine interessierten Schweizer Investoren gegeben?
Das kann ich nicht beantworten. Ich habe mich um das Tagesgeschäft und Andras um die Zukunft gekümmert. Ich habe nur jeweils die Unterlagen zusammengestellt. Auch für die Chinesen...

Tönt, als wären Sie sauer.
Sauer nicht. Eher enttäuscht und irritiert. Ich habe unendlich viel Herzblut und viele Stunden in GC investiert. Wäre man ehrlich zueinander gewesen und hätte man sich professionell verhalten, wäre ein wunderbarer Übergang zum Wohle aller Parteien möglich gewesen.

Machen Sie sich Sorgen um GC?
Nein. Nun sind die finanziellen Mittel da. Wir haben eine super Trainer-Crew und auch die Mannschaft hat sich gefunden.

Sie haben Trainer Goran Djuricin zu GC geholt, er wohnt sogar bei Ihnen. Glauben Sie, wenn die neue GC-Führung behauptet, dass man weiterhin mit ihm plane?
Ich wünsche es mir für ihn und seinen Staff ganz fest. Sie hätten es verdient.

Darf er auch bei Ihnen wohnen, wenn er zurück in der Schweiz ist?
Von mir aus selbstverständlich. Aber das müssen er und die neue GC-Führung entscheiden.

Vor vier Jahren haben Sie gemeint, Sie seien noch zu jung um mit Arbeiten aufzuhören, aber zu alt, etwas Neues zu tun. Wie ist das heute?
Ich bin immer noch zu jung, um aufzuhören.

Nach der Entlassung bei YB machten Sie einen grossen Bogen um die Stadien...
... Das ist heute wieder so. Diesmal aber nur, weil keine Spiele stattfinden.

Diese Entlassung geht Ihnen also weniger nah?
Doch. Aber in der Zwischenzeit bin ich wieder ein bisschen älter geworden.

Wären Sie schon für einen neuen Job bereit?
So weit bin ich noch nicht. Aber Ideen und Projekte habe ich schon. Zum Beispiel Regulas Manager zu werden (lacht). Oder ein weiteres Lied mit Schlatter aufzunehmen.

Vielleicht wäre es auch an der Zeit mit Ihrem Buch zu beginnen. Vor vier Jahren hätten Sie den Titel «Profifussball – Traum oder Albtraum?» gewählt. Wie hiesse es heute?
Es wurde mir bereits ein Buch-Projekt angeboten. Es würde «die letzten sieben Tage von GC» heissen.

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Mannschaft
SP
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1
FC Zürich
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14
7
26
2
FC Basel
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14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
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14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
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FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
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20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
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BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
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16
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Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
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FC Winterthur
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14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
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