«Es wurden auch noch private Geschäfte gemacht»
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GC-Nachwuchsleiter Hangarter:«Es wurden auch noch private Geschäfte gemacht»

Bestechungs-Skandal bei den Junioren
GC feuert fünf Trainer!

Fünf GC-Nachwuchstrainer sollen gewisse Junioren bevorzugt und dafür Geld angenommen haben. Alle fünf sind mittlerweile weg.
Publiziert: 26.02.2019 um 17:21 Uhr
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Aktualisiert: 27.02.2019 um 12:24 Uhr
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Skandal im GC-Nachwuchs.
Foto: Freshfocus
Michael Wegmann und Max Kern

Am Dienstag enthüllt der «Tages Anzeiger», dass GC einen Juniorentrainer entlassen hat, weil sich dieser bestechen liess. Er soll Geld von Eltern angenommen haben, um deren Kinder beim GC-Nachwuchs zu integrieren. Verwerflich! Doch BLICK-Recherchen ergeben: Es ist alles noch viel schlimmer!

Denn der Rekordmeister hat sich im letzten Monat gleich von fünf seiner Junioren-Trainer getrennt. «Stimmt», sagt Sportchef Mathias Walther.

Es handelt sich dabei um Trainer im Bereich Kinderfussball bis hin zur U13. Einer der Trainer war Ende des letzten Jahres sogar noch im Trainer-Staff von Thorsten Fink, stand täglich mit Lindner & Co. auf dem Platz. Fink schickte ihm nach dem Abgang eine Whatsapp-Nachricht: «Du fehlst als Mensch und Trainer».

«Konnten so nicht weitermachen!»

GC will die Trainer nicht an den Pranger stellen und ihre Namen nicht kommunizieren. Der Leiter des Nachwuchszentrums Roman Hangarter sagt: «Wir konnten und wollten so nicht mehr weitermachen. Diese Trainer waren entweder von Eltern oder Spielerberatern abhängig. Das Wichtigste ist aber, dass ein Trainer unabhängig entscheiden kann und niemanden bevorzugt.»

Was ist im Campus genau passiert? Einer der Coaches liess sich bestechen, ein anderer hat zusätzlich private Trainingscamps organisiert. 

Die restlichen Trainer haben für einzelne von ihren Junioren nebenbei noch Privattrainings gegeben, und sich diese von deren Eltern gut bezahlen lassen. Laut BLICK-Informationen gegen 30'000 Franken pro Jahr. Es liegt auf der Hand, dass die Eltern im Gegenzug erwarteten, dass ihre Kinder am Wochenende in der Startelf zu stehen haben und auf dem Weg zum Fussballprofi extra gefördert oder bevorzugt behandelt werden.

Hangarter und Walther wollen diese Summe nicht kommentieren. Es wäre viel Geld. Sehr viel sogar, bedenkt man, dass ein GC-Trainer auf Kinderstufe höchstens 1000 Franken pro Monat bezieht – es ist ein Nebenjob.

Wie weiter nach den Entlassungen?

Die GC-Führung stellt die fehlbaren Trainer vor die Wahl: GC trainieren oder sich selbstständig machen? Beides geht nicht. «Alle wollten daraufhin den Klub verlassen», so Hangarter.

Eine Rolle spielen auch die Agenten. Im November enthüllte BLICK, dass GC mit Spielern unter 18 Jahren alle Spielerberater vom Verhandlungstisch verbannt, da einige von diesen im GC-Campus Junioren und Eltern in die Enge treiben würden. Walther: «Wir können nicht so hart durchgreifen und Berater ausschliessen und dann tolerieren, dass Trainer von Eltern Geld annehmen.»

GC hat im Nachwuchs ausgemistet. War es das jetzt, Herr Walther? «Ich hoffe und glaube es. Aber ich kann natürlich für keinen Mitarbeiter die Hand ins Feuer legen. Wir werden auf alle Fälle künftig immer genau hinschauen.»

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