Ben Khalifa ist Lausannes Super-Knipser
Das ewige Talent startet durch

Nach Jahren der Irrungen und Wirrungen fühlt sich Nassim Ben Khalifa (25) «fit wie nie». Mit Lausanne steht er kurz vor dem Ligaerhalt.
Publiziert: 26.04.2017 um 23:37 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 23:05 Uhr
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Nassim Ben Khalifa ist in Lausanne angekommen.
Foto: Sven Thomann|Blicksport
Martin Arn (Text) und Sven Thomann (Fotos)

Man muss nicht viel von Fussball verstehen, um zu erkennen, dass dieser junge Mann ein ausserordentlicher Spieler ist. Wie er beim Training den Ball mit links annimmt und dann mit rechts in die obere Torecke schlenzt, ist grosse Klasse.

Nassim Ben Khalifa galt als grösstes Stürmertalent der Schweiz. Stéphane Chapuisat hatte den Supertechniker entdeckt, als Nassim gerade 14 Jahre alt war und ihn GC empfohlen. 2009 bei der U17-WM wurde Nassim zum zweitbesten Spieler gewählt. Ein Jahr nach dem WM-Titel debütierte er unter Ottmar Hitzfeld in der A-Nationalmannschaft.

Doch es folgten Irrungen und Wirrungen. Ben Khalifa wechselte früh zu Wolfsburg, wo er einer unter vielen war und nicht zum Spielen kam. Wurde ausgeliehen nach Nürnberg, kehrte in die Schweiz zurück (YB, GC). Folgte seinem Ex-GC-Trainer Michael Skibbe in die Türkei zu Eskişehirspor, wo er lange verletzt war, ebenso wie beim KV Mechelen.

Als ihn Lausanne-Trainer Fabio Celestini im vergangenen Oktober zu Lausanne holte, galt Nassim Ben Khalifa als «ewiges Talent».

Inzwischen ist er mit acht Toren der erfolgreichste Lausanner Stürmer. «Celstini gibt mir Vertrauen. Ich weiss, dass ich kein gewöhnlicher Spieler bin für ihn. Er verlangt von mir mehr als von Anderen.»

Er spricht leise, überlegt sich jeden Satz zweimal. Ben Khalifa macht sich viele Gedanken. Manche meinen, zu viele. Er entspricht nicht dem Klischee, das man von Jungprofis hat. «Auf der Playstation bin ich ganz schwach.» Lieber liest er ein Buch. Ben Khalifa hat die Matura im Sack.

Zuhause in der Lausanner Altstadt kocht er selber: «Ich ernähre mich bewusst, mache häufig Fisch, obwohl ich den früher nicht mochte.»

Neben dem Teamtraining schiebt Ben Khalifa Einheiten im Fitnessstudio. «Ich mache Stabilisationsübungen für mein operiertes Knie, gehe in die Sauna. Ich bin so fit und explosiv wie nie.»

Boutiquen und Clubs sind nicht sein Ding. Lieber ist er unten am See, trinkt Kaffee mit Familie und Freunden. Die Nestwärme, die er in Deutschland, der Türkei und Belgien nicht hatte, bekommt ihm gut. Keine Spur von Arroganz, die man ihm bisweilen unterstellte.

Nur über seinen Transfer zu Wolfsburg mag er nicht sprechen. «Das ist passé. Es wurden schon 100 Artikel darüber geschrieben. Mir ist das zu langweilig, darüber zu reden. Es ist, als ob man ein Buch 20 Mal lesen würde.»

Viel lieber spricht er darüber, wie ihn Trainer Celestini fördert. «Er will, dass ich etwas riskiere. Er sagt: 'Nassim, du musst brennen vor dem Tor.'»

In der Rückrunde hat Ben Khalifa gegen Luzern und gegen Thun einen Hattrick erzielt. Mit einem Sieg am Samstag gegen Vaduz könnten sich Ben Khalifa und Lausanne aus dem Abstiegskampf verabschieden.

Und auch wenn Einige seine Rückkehr nach Lausanne belächelt haben, Ben Khalifa ist glücklich. Glücklicher jedenfalls als Sani Emmanuel, der damals bei der U17-WM vor ihm zum besten Spieler gewählt wurde. Der Nigerianer war zwischenzeitlich beim FC Biel und bis vor kurzem in der 3. Schwedischen Liga, bevor er ganz von der Bildfläche verschwand.

Das machen unsere U17-Weltmeister heute

Tor

Benjamin Siegrist: Vaduz

Raphael Spiegel: West Ham

Joel Kiassumbua: Wohlen

Abwehr

Charyl Chappuis: Suphanburi (Thailand)

André Gonçalves: Schaffhausen

Sead Hajrovic: Wohlen

Janick Kamber: Wohlen

Bruno Martignoni: Lugano

Ricardo Rodríguez: Wolfsburg

Robin Vecchi: Rücktritt

Frédéric Veseli: Empoli

Kofi Nimeley: Rücktritt

Mittelfeld

Oliver Buff: Zürich

Pajtim Kasami: Nottingham

Maik Nakic: Rücktritt

Matteo Tosetti: Thun

Granit Xhaka: Arsenal

Sturm

Roman Buess: St. Gallen

Igor Mijatovic: Vereinslos

Haris Seferovic: Frankfurt

Nassim Ben Khalifa: Lausanne

Tor

Benjamin Siegrist: Vaduz

Raphael Spiegel: West Ham

Joel Kiassumbua: Wohlen

Abwehr

Charyl Chappuis: Suphanburi (Thailand)

André Gonçalves: Schaffhausen

Sead Hajrovic: Wohlen

Janick Kamber: Wohlen

Bruno Martignoni: Lugano

Ricardo Rodríguez: Wolfsburg

Robin Vecchi: Rücktritt

Frédéric Veseli: Empoli

Kofi Nimeley: Rücktritt

Mittelfeld

Oliver Buff: Zürich

Pajtim Kasami: Nottingham

Maik Nakic: Rücktritt

Matteo Tosetti: Thun

Granit Xhaka: Arsenal

Sturm

Roman Buess: St. Gallen

Igor Mijatovic: Vereinslos

Haris Seferovic: Frankfurt

Nassim Ben Khalifa: Lausanne

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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