Er spielt so cool, als stünde er seit Jahren in der FCZ-Innenverteidigung. Dabei ist er noch zu jung, um Auto zu fahren oder Interviews zu geben. Der FCZ will ihn noch schützen, denn Becir Omeragic ist erst 17. Redet er jedoch so, wie er Fussball spielt, macht sich der Klub unnötige Sorgen. Omeragic spielt ruhig, intelligent, abgeklärt. Zudem hat er feine Füsse, eine tolle Übersicht und begeht kaum Fouls.
«Um ihn zu bekommen, hätte ich ihn auch mit der Schubkarre in Genf abgeholt»
Seit fünf Spielen steht er in der Startformation. Seither hat der FCZ nur noch gewonnen. Wegen ihm? Nicht nur. Aber auch.
Der FCZ holt den damals 16-jährigen Omeragic im Sommer 2018 aus der U18 von Servette. «Um ihn zu bekommen, hätte ich ihn auch mit der Schubkarre in Genf abgeholt», sagt Trainer Ludovic Magnin. Der FCZ brauchte keine Schubkarre, um sich gegen die namhafte Konkurrenz durchzusetzen. Red Bull Salzburg, Bayern München, Inter Mailand oder ManUtd hätten das Juwel alle sehr gerne in ihren Akademien gesehen. Dem FCZ hilft bei der Überzeugungsarbeit seine Partnerschaft mit Premier-League-Klub Bournemouth.
Omeragic-Berater Christoph Graf: «Wir haben uns für diesen Weg entschieden, weil wir uns erhofften, dass sich Becir am schnellsten in einer 1. Mannschaft bewähren kann.» Zudem sei Becir in Zürich nicht ganz so weit weg von seinen Eltern und den beiden Brüdern, die in Genf wohnen. Einsam ist Becir nicht, er wohnt bei einer alleinerziehenden Mutter zweier Kinder, mit denen er sich prächtig versteht.
Omeragic will für die Schweiz spielen
Das Supertalent hätte sich wohl gar noch früher durchgesetzt. Doch Omeragic bricht sich im Oktober 2018 das Wadenbein, fällt monatelang aus. Nun hat er Innenverteidiger Umaru Bangura (32), immerhin Captain von Sierra Leone, auf die Bank verdrängt. Die starken Leistungen des 17-Jährigen bleiben auch im Ausland nicht unbemerkt. So hat unlängst der bosnische Verband bei den Omeragics angeklopft. Man wollte Becir für die A-Nationalmannschaft aufbieten. Dabei hat der Youngster zwar bosnische Wurzeln, aber keinen bosnischen Pass.
Graf: «Das wäre wohl an einem Tag erledigt gewesen. Dennoch haben wir abgesagt – Becir will weiterhin für die Schweiz spielen.» Er ist U19-Nationalspieler und im Footuro-Programm des Schweizerischen Fussballverbands. Heisst: Er gilt als eines der fünf grössten Talente des Jahrgangs 2002, als potenzieller Nati-Spieler und wird deshalb speziell gefördert. Wen wunderts? Magnin sicher nicht. «Becir ist ein aussergewöhnlicher Spieler.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |