Macht der FCB im Winter ein Angebot für Roger Assalé von YB?
Nein, erstens wird er wohl sehr teuer sein und zweitens habe ich nicht vor, einem Spieler welcher einen längeren Vertrag bei YB hat, ein Angebot zu machen. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er im Winter von Klubs Angebote bekommt, da er ein sehr guter Spieler ist
Sie wissen worauf wir anspielen: 2010 hatte der FCB Gilles Yapi in der Winterpause einen Vertrag für den folgenden Sommer gegeben und damit die Berner völlig aus dem Konzept gebracht.
Ja, aber Yapis Vertrag lief damals im Sommer aus. Im Winter wird kein Spieler von uns zu YB gehen und keiner von YB zu uns. Ganz einfach deshalb, weil YB-Sportchef Christoph Spycher mir keinen Spieler gibt und ich ihm auch keine.
Was ist mit FCB-Verteidiger Manuel Akanji? Können Sie ihn bis im Sommer halten?
Wenn du eine solche Champions League spielst wie der FC Basel in dieser Saison, dann weckt das Begehrlichkeiten. Uns ist klar, dass es dann schwierig ist, einen solchen Spieler zu halten. Wir werden sicher versuchen, dass er bis im Sommer bleibt. Danach wird er wohl kaum mehr zu halten sein mit seinem Talent. Er gehört ja eigentlich auch in eine grössere Liga.
Und wenn schon im Winter konkrete Angebote kommen?
Die werden kommen, da bin ich mir sicher. Ich sehe ja, was für Scouts bei unseren Champions-League-Spielen auf der Tribüne sitzen. Wenn ein konkretes Angebot kommt, dann müssen wir uns mit ihm und seinem Berater zusammensetzen und schauen, was für Manu das Beste ist.
Auch Michael Lang hat mit seinen starken Auftritten das Interesse geweckt.
Das ist so. Und es ist halt ein Unterschied, ob du gegen Benfica und Manchester ein Tor schiesst. Letztes Jahr, als wir in der Champions League nur zwei Punkte gegen Ludogorets holten, konnten wir im Sommer kaum jemanden mit grossem Gewinn verkaufen. Diesmal ist alles anders. Schon nach dem 5:0 gegen Benfica ist der Marktwert unserer Spieler teilweise explodiert. Internationale Scouts schauen vor allem solche Spiele an. Michi hat einen unglaublichen Lauf. Wenn es sein Traum ist, im Ausland zu spielen, dann wird er sich diesen erfüllen können. Die Voraussetzungen dafür hat er.
Sind Sie selber eigentlich froh, dass Sie nicht mehr alle drei Tage spielen müssen?
Ich habe mich damit abgefunden, dass ich nicht mehr Fussballer bin. Aber solche Spiele wie gegen Manchester oder in Lissabon, das vermisse ich, das ist schon grossartig. Oder ein Derby gegen den FCZ oder gegen YB.
Wie sieht denn so ein Arbeitstag von Marco Streller aus? Wann stehen Sie auf, wann gehen Sie ins Bett?
Meine Kinder sind 7- und 9-jährig und gehen zur Schule. Also stehe ich um 6.45 Uhr mit ihnen auf. Dann bin ich so zwischen halb acht und acht im Geschäft. Am Abend versuche ich, um halb acht zuhause zu sein, damit ich ihnen wenigstens noch ein Gutenacht-Geschichtli vorlesen kann. Das ist ein wichtiger Ausgleich für mich.
Welche Gutenacht-Geschichte hören die Kleinen am liebsten?
Für die Tochter muss es ein Barbie- oder Prinzessinnen-Geschichtli sein. Beim Jungen muss es um Fussball gehen.
Arbeiten Sie heute mehr als zu Ihrer Profizeit?
Ja, klar! Es gibt Phasen, da gehe ich früh aus dem Haus und komme erst spät heim. Ich versuche dann, dass ich am Mittag trotzdem kurz nach Hause kann, um einen Kaffee zu trinken und meine Familie zu sehen.
Reden Sie mit Trainer Wicky über die Aufstellung?
Ja, aber ich rede ihm nie drein. Er informiert mich, mit welcher Idee er ins Spiel will. Er erklärt mir seinen Game-Plan, seine Taktik und fragt mich nach dem Spiel oft, wie es von oben ausgesehen hat.
Hätten Sie sich insgeheim gewünscht, dass der FCB im Cup ausscheidet?
Nein, wieso?
Im Februar wird der FCB zweimal europäisch spielen, dazu Cup-Halbfinal und Meisterschaft…
…ach, das sind dann maximal zwei zusätzliche Spiele im Cup. Und ich bin sowieso noch nie in einen Match gegangen mit dem Vorsatz, zu verlieren. Wir haben vor der Saison gesagt, dass wir in den Cupfinal wollen. Der Cupfinal ist immer ein Riesenerlebnis.
Es kommt gleich zu Rückrundenbeginn ein Monsterprogramm auf den FCB zu.
Ja, aber als Spieler liebst du das, wenn du alle drei Tage einen Match hast. Haben Sie mich jemals klagen gehört, weil wir zu viele Spiele hatten? Das ist perfekt, wenn wir in der Rückrunde gleich wieder voll in den Rhythmus kommen. Wir freuen uns. Je mehr Spiele wir haben, desto besser.
Und wie holt Basel den Rückstand auf YB auf?
Zunächst einmal spielen wir in der Rückrunde noch zweimal gegen YB. Wichtig wird sein, dass wir wie die Feuerwehr in die Rückrunde starten: Gewinnen, gewinnen, gewinnen! Wir haben oft genug bewiesen, dass wir das können.
Was geniessen Sie am meisten, seit Sie nicht mehr Profi sind?
Dass ich meine Agenda selber planen kann. Und dass ich nicht mehr dauernd im Hotel übernachten muss und mehr bei meiner Familie sein kann.
Langweilt man sich in den Hotels?
Ja, mit der Zeit schon. Man wird ein wenig faul. Du nimmst dir vor, du könntest zum Beispiel Englisch lernen. Aber dann schaust du doch nur wieder einen Film. Man wird genügsam. Das versuche ich auch den heutigen Spielern mitzugeben: «Versucht, euren Kopf zu gebrauchen, Nutzt diese Zeit im Hotel für etwas Sinnvolles.»
Haben Sie es selber gemacht?
Leider zu wenig!
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 33 | 40 | 61 | |
2 | Servette FC | 33 | 9 | 55 | |
3 | BSC Young Boys | 33 | 7 | 53 | |
4 | FC Luzern | 33 | 10 | 51 | |
5 | FC Lugano | 33 | 1 | 49 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 33 | 8 | 47 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC St. Gallen | 33 | 3 | 47 | |
2 | FC Zürich | 33 | -4 | 47 | |
3 | FC Sion | 33 | -10 | 36 | |
4 | Grasshopper Club Zürich | 33 | -11 | 33 | |
5 | Yverdon Sport FC | 33 | -24 | 33 | |
6 | FC Winterthur | 33 | -29 | 30 |