Wenn selbst Pragmatiker Alain Sutter Gefühle zeigt, sich nach Spielschluss dem Co-Trainer Peter Kappeler um den Hals wirft und es «schlicht super» findet, muss Grosses geschehen sein. Und nicht nur Sutter empfindet so, sondern alle, die mit Grün-Weiss fühlen - immerhin 13'000.
«Barnetta ist ein Phänomen»
Tranquillo Barnetta heisst der Mann, der den Kybunpark toben lässt und mit seinem achten Saisontor den St. Gallern die Angst vor der Barrage austreibt. 1:1 stehts, als sich Barnetta in Richtung zweiter Pfosten schleicht und den Ball ins lange Eck schmettert. «Herrlich», nennts Trainer Peter Zeidler. «Barnetta ist ein Phänomen, grandios.»
Für den Altmeister ist es das zweitletzte Heimspiel, Ende Saison hört er auf. Und schmerzlich wird den St. Gallern vor Augen geführt, wie sehr ihnen Barnetta fehlen wird. Bescheiden bleibt der Mann für die magischen Momente gleichwohl. «Schön, dass es läuft. Aber den Rücktritt vom Rücktritt gibts nicht.»
Nach dem Treffer gehen die Emotionen mit ihm durch
Würde er nicht treffen, müsste er fürchten, dass eine andere Szene haften bleibt – jene in der 57. Minute. Da hat er Fickentscher schon umkurvt und schiebt den Ball an den Pfosten. Barnetta versinkt vor Scham fast im Rasen. «Darum sind nach dem 2:1 meine Emotionen mit mir durch.»
Emotionen, die in einer Gelben Karte wegen Trikotausziehens und einer Sperre fürs Spiel in Lugano münden. Dass er nicht ins Tessin muss, wird ihn kaum in Tränen ausbrechen lassen.
Sein Tor ist die Krönung einer mehr als guten zweiten Halbzeit der St. Galler. Einmal köpfelt Musah Nuhu einen Barnetta-Freistoss an die Latte – der Ghanaer spielt erstmals an der Seite des unerschütterlichen Milan Vilotic in der Abwehr. Und machts gut – müsste am Schluss aber zwingend eine Karte sehen. Ein andermal hebt Joker Dereck Kutesa die Kugel an die Latte.
Auch Constantin erweist dem Espen-Matchwinner die Reverenz
Die Espen sind nach der Pause gut – davor kümmerlich. Sion müsste führen, hat drei Topchancen. Einmal hext Dejan Stojanovic gegen Pajtim Kasami. Die Führung durch Jérémy Guillemenot kommt aus dem Nichts. Dennoch sagt Christian Zermatten, der nach dem Yakin-Aus coacht: «Ein verdienter Sieg für St. Gallen.»
Nun kommts zum Barrage-Knüller gegen Xamax. Sion-Präsident Constantin nüchtern: «Das Spiel zählt, ist doch klar.» Trotz Frust erwies CC zuvor dem Matchwinner die Reverenz: «Ein grosses Tor von Tranquillo.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |