Sofern sie pfeifen können, pfeifen sie. Die tapferen Fans des FC St. Gallen, die bis zum Schlusspfiff im Stadion ausharren. Diejenigen, die nicht pfeifen können, rufen. Zumindest ertönen vereinzelt «Zinnbauer-raus-Rufe» durch den Kybun-Park.
Schon am 21. August, nach dem 0:2 in Vaduz, richtet sich der grosse Ärger der Fans nicht gegen die eigenen Spieler, sondern gegen den Trainer Joe Zinnbauer.
Präsident Dölf Früh versuchte, die Diskussion schon im Keim zu ersticken und stellte sich bereits vor der Vaduz-Pleite explizit vor seinen Trainer. «Wir lassen uns vom Druck von aussen nicht beeinflussen. Solange ich die Verantwortung trage, werde ich immer so handeln. Joe erfüllt alle unsere Kriterien», sagte er im SonntagsBlick.
Nach der Pleite in Liechtenstein folgt ein überzeugender Auftritt beim 3:0 gegen Luzern. Jetzt der erneute Rückschlag. Schonungslose Analyse von Stürmer Roman Buess: «Wir haben uns so viel vorgenommen. Und dann zeigen wir eine von A bis Z grottenschlechte Leistung. Ganz einfach: Wir müssen jetzt über die Bücher.»
6 Punkte aus 7 Spielen. Und dies nach der sackschwachen Rückrunde der letzten Saison.
Auch der Druck von aussen nimmt zu! Sogar auf SRF zeigt man Verständnis für den grossen Frust der Fans. «Planlos», nennt SRF-Experte Gürkan Sermeter den St. Galler Auftritt. Der Ex-Profi sagt: «Dass man nach solchen Auftritten kritische Fragen stellt, ist doch normal.» Und Sermeter findet es logisch, dass der Trainer nun zum Thema wird.
Die Fans schäumen, sie kritisieren allen voran Zinnbauers Aufstellung. Dieser Kommentar im St. Galler Fan-Forum ist noch einer von der netteren und originelleren Sorte. «Hauptsache, die Mannschaft war neu zusammengestellt und verfolgte eine neue Taktik..... Wenigstens haben die Analysen von Joe mittlerweile etwas Kontinuität: 'Wir haben uns vorgenommen .... Aber es klappte nicht.»
Haben beim überzeugenden 3:0 über Luzern noch Roy Gelmi und Alain Wiss im Zentrum verteidigt, bilden gegen Lugano Karim Haggui und Martin Angha die Innenverteidigung. Haggui (32) spielt mit gebrochenem Jochbein und mit Maske. Auch wenn Zinnbauer seine Wechsel erklärt, bleibts bitter für Gelmi und Wiss.
Verlieren die Ostschweizer das nächste Spiel in eineinhalb Wochen gegen Schlusslicht Thun, tragen sie die Rote Laterne. Dazwischen liegt noch das Cup-Spiel bei Le Mont.
Zwei eminent wichtige Spiele für St. Gallen und Zinnbauer. Sonst droht in der Ostschweiz bei den Fans «Zinn-Baueraufstand»!
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |