Arlind Ajeti musste beim FCB unten durch
«Die härteste Zeit meines Lebens»

Er fiel beim FCB aus allen Traktanden. Verweigerte einen Wechsel. Jetzt hält sich Arlind Ajeti in Vaduz fit und spricht mit blick.ch über Fehler und Hoffnungen.
Publiziert: 18.08.2015 um 18:18 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 22:59 Uhr
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Bei 36 Liga-Spielen stand Ajeti 28 Mal (!) nicht einmal im Kader.
Foto: Keystone
Von Sandro Inguscio

Sein Spitzname: Killer. Doch das einzige was Arlind Ajeti letzte Saison fast getötet hat, ist seine Karriere. Der 21-jährige Verteidiger fiel beim FCB aus allen Traktanden. Seine Bilanz mehr ein Stimmungskiller als etwas anderes: Bei 36 Liga-Spielen stand der Albaner 28 Mal (!) nicht einmal im Kader.

Fünfmal durfte er zumindest auf die Ersatzbank –kam dabei aber keine einzige Minute zum Einsatz. Heisst: In einer ganzen Saison kam Ajeti auf genau drei Einsätze. Nur einmal über die volle Länge. Am zweitletzten Spieltag gegen Thun – als Basel den Titel schon auf sicher hatte. Doch Ajeti blieb stur. Verweigerte einen Wechsel. Er sah sich für grössere Aufgaben berufen, als beispielsweise zu Luzern zu wechseln, das ihn wollte.

Mit blick.ch spricht Ajeti jetzt über sein bitteres Ende beim FCB. «Vielleicht hätte ich früher wechseln sollen, im Nachhinein ist man immer schlauer. Trotzdem war es eine wichtige Lektion, die ich fürs Leben gelernt habe. Ich hatte immer die Hoffnung, dass es nochmals klappt, dass ich noch eine Chance bekomme. Ich habe immer in Basel gelebt, ich wollte nicht weg und es einfach durchstehen», sagt Ajeti rückblickend.

Das Einzige, was ihm in der schwierigen Zeit Kraft gibt ist sein Baby: «Die Geburt meines Sohnes vor 7 Monaten hat mir viel Kraft gegeben. Wenn ich ihn sah, waren alle Sorgen immer sofort vergessen.» Vergessen waren sie, aber sie waren noch da. Und wurden nicht weniger. Die erhoffte neue Chance – sie kam beim FCB nicht mehr.

Diesen Sommer lief der Vertrag des FCB-Eigengewächses aus. Ajeti landete auf der Strasse. «Die letzte Zeit beim FCB war sicher die Härteste meines Lebens. Aber es war eine wichtige Erfahrung, die ich machen musste. Ich musste lernen, dass es nicht immer nur vorwärts geht.»

Im Gegenteil. Einen neuen Verein hat Ajeti immer noch nicht gefunden. Nur: Der Druck ist geblieben. Albaniens Nati-Coach Gianni De Biasi verlangt von seinem Verteidiger, dass er sich vor den EM-Quali-Spielen gegen Dänemark bei einem Profi-Klub fit hält.

Eine Möglichkeit, die Vaduz dem einst gelobten Verteidiger jetzt gibt. Seit Montag trainiert Ajeti im Ländle. Ob er dankbar für diese Chance ist und auch gleich bei Vaduz unterschreibt? «Ich trainiere jetzt erst einmal ein paar Tage dort, um für die Nati im Rythmus zu bleiben. Ob ein Wechsel zu Stande kommt, wird sich zeigen, ich habe auch noch einige andere Möglichkeiten, die ich noch prüfen möchte.»

Allen bitteren Erfahrungen im letzten Jahr zum Trotz: Ajeti hat seine grossen Träume noch immer nicht aufgegeben. Er hofft weiter, auch wenn er weiss: «Jetzt muss ich einen neuen Weg einschlagen. Ich würde gerne ins Ausland, aber bevor ich einen Entscheid fälle, warte ich erst einmal die EM-Qualifikation ab. Ich hoffe, dass ich mich dort präsentieren kann.» Mehr als letzte Saison beim FCB...

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