Andere Länder andere Geister-Regeln
Petkovic darf ins Stadion – Löw muss draussen bleiben

Beim Cup-Kracher Lausanne gegen Basel müssen nun doch alle Fans draussen bleiben, Nati-Trainer Petkovic sitzt dafür im Stadion.
Publiziert: 08.06.2020 um 19:11 Uhr
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Aktualisiert: 08.06.2020 um 19:14 Uhr
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Am Sonntag wird in der Schweiz endlich wieder gekickt.
Foto: freshfocus
Michael Wegmann, Bruno Hayoz

Vor wenigen Tagen hiess es noch, dass der Cup-Viertelfinal zwischen Lausanne und Basel am Sonntag (Anpfiff 16 Uhr), der erste Ernstkampf nach dem Corona-Lockdown, womöglich gar kein «echtes» Geisterspiel geben würde.

Denn weil der Bundesrat seit dem 6. Juni Veranstaltungen mit maximal 300 Personen erlaubt, wollte sowohl Lausanne wie der FCB einigen wenigen Fans die Möglichkeit bieten, beim Cupspiel live dabei zu sein. Der FCB wollte die Tickets unter seinen Jahreskarten-Besitzern verlosen.

«Alles abgeblasen», sagt nun Lausannes Vize-Präsident Stephane Nellen auf BLICK-Anfrage. Und begründet: «Der Aufwand wäre zu gross, die Umsetzung zu kompliziert geworden. Kommt hinzu, dass diese Partie auf allen drei Landes-Sendern im TV übertragen wird.»

Petkovic wurde von Lausanne eingeladen

Sind also am Sonntag nur Spieler, Trainer und Betreuern der beiden Teams, das Schiedsrichter-Gespann, Ballbuben und Medienvertreter im Stadion? Nicht ganz! Laut BLICK-Informationen werden auch SFV-Präsident Dominique Blanc, Nati-Trainer Vladimir Petkovic und Nati-Manager Pierluigi Tami beim Anpfiff zum Re-Start des Schweizer Fussballs in der Pontaise sein.

Eine Extra-Bewilligung für Petkovic & Co., weil der Schweizerische Fussballverband (SFV) den Cup-Wettbewerb veranstaltet? Nein. Das Heimteam Lausanne hat es den Nati-Verantwortlichen ermöglicht, ins Stadion zu kommen. «Wir sind sehr dankbar über die Einladung und freuen uns, dass wir bei diesem freudigen Anlass für den Schweizer Fussball dabei sein können», sagt Adrian Arnold, SFV-Medienchef.

Live-Spiele seien Teil der Arbeit

Petkovic oder andere Vertreter der Nationalmannschaft hoffen nun darauf, auch künftig ab und zu bei einem Geisterspiel in der Meisterschaft im Stadion sein zu dürfen. Zu Arbeitszwecken. «Spiele ansehen und Spieler live zu beobachten ist Teil des Arbeitsprofils eines Nationaltrainers», sagt Arnold. «So wie Journalisten sollte auch der Nati-Trainer im Stadion sein dürfen, um seiner Arbeit seriös nachkommen zu können.»

Auch die Swiss Football League will es Petkovic ermöglichen, Spiele zu schauen.

Anders als in Deutschland, wo der Bundestrainer Jogi Löw draussen bleiben muss, darf Petkovic also auch bei Geisterspielen im Stadion sein!

Löw, der die Bundesliga wegen des Hygienekonzepts vor dem TV verfolgen muss, hätte ebenfalls gerne ein Sonderrecht wie Petkovic. Der 60-Jährige sagte kürzlich zu «Sport-Bild»: «Natürlich wäre ich auch ich gerne in den Stadien dabei. Aber ich akzeptiere diese nachvollziehbare Vorgabe und halte mich daran.»

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