Analyse zur Luzern-PK
Wenig Selbstkritik, viele offene Fragen

Präsident Philipp Studhalter und Sportchef Remo Meyer haben erklärt, warum man sich von Trainer Thomas Häberli getrennt hat. Viele Fragen bleiben aber offen.
Publiziert: 17.12.2019 um 19:01 Uhr
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Aktualisiert: 17.12.2019 um 23:23 Uhr
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Die FCL-Pressdekonferenz lässt viele Fragen unbeantwortet.
Marco Mäder

Auffallend
Es fallen praktisch keine selbstkritischen Worte. Studhalter wie auch Meyer sehen die dritte Entlassung innerhalb von zwei Jahren als Teil des Fussballgeschäfts. Auf die Frage, ob Meyer mit sich zufrieden ist, sagt der Sportchef: «Ich bin zufrieden mit meiner Arbeit. Ich habe immer meine Meinung vertreten und bin meinen Weg gegangen. Die sportliche Bilanz ist ok. Und wirtschaftlich war es auch nicht schlecht.» Immerhin fügt er an: «Es sind auch Dinge passiert, die ich im Nachhinein anders machen würde.» Sein Interview mit der öffentlichen Kritik an Häberli gehöre da aber nicht dazu.

Studhalter antwortet auf die Frage, ob er selbstrkitisch ist: «Ich kann nur unterstreichen, dass wir keine bösen Absichten haben. Wir haben einen normalen Rückblick geplant. Es war keine Vorführung von Thomas Häberli.» Damit weicht der Präsident der Frage elegant aus.

Kurios
Studhalter betont, dass der Verwaltungsrat Meyers Antrag, Häberli zu entlassen, abgesegnet hat. Nur wer sitzt eigentlich noch im VR? Aktuell sind das Aktionär Josef Bieri und Studhalter selbst. Also hat man den Antrag zu zweit abgesegnet. Die restlichen Aktionäre seien informiert worden. Dass die Investoren Alpstaeg, Sawiris, Schmid und Sieber gar nicht mitgeredet haben, ist aber nur schwer zu glauben.

Entscheidend
Bieri und Studhalter haben je eine Stimme als Verwaltungsräte. Kommts zum Patt, hat der Präsident aber den Stichentscheid. So hätte Studhalter theoretisch alleine entscheiden können.

Rätselhaft
Die Frage bleibt, welche Funktion Bernhard Heusler hat. Er berät den VR der Luzerner. Aber nimmt er auch Einfluss aufs Sportliche? Offenbar nicht. «Er steht uns zur Verfügung, wenn wir Fragen haben. Zuständig für die Trainersuche ist Remo Meyer», so Studhalter.

Unbeantwortet
Natürlich kommentieren Meyer und Studhalter keine Namen möglicher Nachfolger Häberlis. Wann der Trainer vorgestellt wird und wie der neue Mann heissen wird, bleibt erwartungsgemäss unbeantwortet. Meyer aber hat klare Vorstellungen. «Es wäre sehr positiv, wenn es eine Schweizer Lösung wäre oder jemand, der den Schweizer Fussball kennt», sagt er und grenzt damit das Feld der Kandidaten erheblich ein.

Widersprüchlich
Meyer will klar stellen, dass die Trainer-Suche erst seit Sonntagabend laufe. Minuten später erklärt er aber, dass er den Trainermarkt ständig beobachte. «Da gibts ein ähnliches Scouting wie bei Spielern, das ist mein Job.»

Überraschend
Zum ersten Mal gibt Meyer zu, dass es in der Hinrunde Unruhen im Team gegeben hat. Er nennt die Beispiele Blessing Eleke und Marvin Schulz. Zuletzt hat man auf Anfrage diese Unruhen klein geredet oder erst gar keine Stellung dazu genommen.

Alamierend
Das hören die Fans nicht gerne. Die FCL-Verantwortlichen sprechen erstmals von einem möglichen Abstieg. «Die Ziele haben sich geändert. Wir müssen weg kommen vom Barrageplatz. Es geht letztlich um den Ligaerhalt», so Meyer.

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