Am Strand mit den FCB-Stars Frei und Lang
«Jaja Michi, du warst ein Riesen-Talent!»

Die beiden FCB-Stars Fabian Frei und Michael Lang reden am Strand von Marbella über ihre Heimat Thurgau, den Abstieg mit St. Gallen, die Ziele mit dem FCB und die WM.
Publiziert: 16.01.2018 um 14:35 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:55 Uhr
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Fabian Frei und Michael Lang am Strand von Marbella.
Foto: TOTO MARTI
Michael Wegmann (Text) und Toto Marti (Fotos) aus Marbella

Fabian Frei (29) und Michael Lang (26) wuchsen wenige Kilometer voneinander entfernt im Thurgau auf. Lang im Dörfchen Egnach am Bodensee. Frei in Frauenfeld. 2011 stiegen sie mit St. Gallen ab, jetzt sind sie erstmals Teamkollegen beim FCB.

BLICK: Haben Sie sich als Jugend­liche schon gekannt?
Frei:
Nein.
Lang: Doch. Wir haben ja sogar gegeneinander gespielt.
Frei: Kaum.
Lang: Doch.
Frei: Er will nur sagen, dass er brutal gut war und zwei Jahr­gänge übersprungen hat.
Lang: Stimmt. Dass ich als 91er gegen dich spielte, spricht schon Bände.
Frei: Ja, ja, Michi, du warst ein Riesen-Talent!
Lang: Ich kann mich schon er­innern. Wir spielten gegen Basel. Mit dir und Valentin Stocker.
Frei: Vali?! Der ist erst in der U21 zum FCB gekommen. Ich sag ja, du erzählst Stuss.

Als Kinder haben Sie nie gegen­einander gespielt?
Lang:
Ich habe nie in einem Dorfklub gespielt. Mit neun habe ich beim FC St. Gallen angefangen.
Frei: Mit neun?!
Lang: Das ist eher spät oder … Wann hast du begonnen?
Frei: Mit dreieinhalb. Mein grosser Bruder hat trainiert, und ich durfte mitmachen.

Dann waren Sie auch ein Riesen­talent, oder?
Frei:
Mit dreieinhalb schon noch!

Wer ist der beste Thurgauer?
Lang:
Fabi bei den 89ern, ich bei den 91ern.
Frei: Und Amir Abrashi bei den 90ern.

Von 2009 bis 2011 spielten Sie in St. Gallen zusammen und stiegen ab.
Lang:
Das erste Jahr war gut. Im zweiten hatten wir Probleme. Aber ich würde sagen, dass es nicht unbedingt an uns beiden gelegen hat. Das kann man schon so sagen, oder?
Frei: Würde ich jetzt nie so sagen (lacht)! Aber du hast es ja gesagt …
Lang: Und du widersprichst mir ja nicht. Dann schreib doch einfach: ‹Fabian Frei nickt.›
Frei: Es ist damals sehr viel gegen uns gelaufen.

War der Abstieg der Tiefpunkt?
Lang:
Meiner sicher.
Frei: Klar war es hart. Aber wenn man es rückblickend ansieht, war es nicht so tragisch. Du bist zu GC gewechselt. Ich konnte zurück zum FCB. Und St. Gallen ist ja sofort wieder aufgestiegen.

Warf man Ihnen in St. Gallen nie vor, dass Sie nach dem Abstieg gingen?
Frei:
Ich war vom FCB ja nur ausgeliehen. Und an Michi lag es ja nicht, wie er selbst gesagt hat.
Lang: Ich habe schon die eine oder andere negative Rückmeldung bekommen. Aber ich war immer loyal und habe alles ge­geben. Ich wollte in diesem Alter einfach meine Chance packen und in der Super League bleiben.

Hat sich Fabian nach zweieinhalb Jahren in Mainz verändert?
Lang:
Ich glaube nicht, aber wir werden es sehen. Wir sind ja erst seit ein paar Tagen wieder Teamkollegen.

Ricky van Wolfswinkel taucht auf. «Wollt ihr Kaffee?», fragt der Holländer. Lang: «Bring doch den Kaffee den Ladys da drüben. Wir haben ein Interview.» Frei sagt: «Weisst du, was du tun kannst? Bleib einfach so stehen, die Sonne blendet mich.» Van Wolfswinkel lacht und zieht weiter.

Frei: Wo waren wir?

Bei Ihrer Zeit in Mainz.
Frei:
Ich habe vor allem im Kopf zugelegt. Ich nehme vieles nicht mehr so ernst. Dinge, die ich nicht beeinflussen kann, nehme ich gelassenerer. Wenn ich verletzt oder nicht aufgeboten bin.
Lang: Die Erfahrungen im Ausland machen einen reifer. Obs gut oder schlecht läuft. Als FCB-Spieler ist man meist auf der Sonnenseite. Andererseits hat man auch den Druck, zu gewinnen. Bei Mainz muss man nicht jedes Spiel gewinnen. Für den Charakter und die Persönlichkeit kann sich das Ausland sicher positiv auswirken. Bei Fabi war das jetzt nicht so notwendig.
Frei: Er will sagen, dass ich schon vorher ein guter Typ war.
Lang: Ja, ja. Aber Ausland­erfahrung bringt sicher was.

Und wann ist es bei Ihnen so weit?
Frei:
Michi, diese Frage hast du toll eingeleitet, die hätte ich auch gestellt.
Lang: Ich habe es schon ein paarmal gesagt: Ich muss nicht unbedingt ins Ausland. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich was ver­passe, wenn es nicht passiert. Ich kann ja nach der Karriere im Ausland wohnen, wenn ich will. Als Kind träumte ich von der Champions League, der EM und WM. Ich habe das Riesenglück, dass ich da schon zum Einsatz gekommen bin. Es ist mein grosses Ziel, an der WM dabei zu sein.
Frei: Nur weil ich gesagt habe, dass die WM nicht der Hauptgrund für meine Rückkehr gewesen sei, heisst das nicht, dass ich nicht dabei sein will. Klar will auch ich nach Russland. Nur, dass ich das noch gesagt habe!

Was war dann der Hauptgrund?
Frei:
Ich will Titel holen, Champions League spielen. Ich will mit Michi zusammen spielen.

Nicht auch, weil es nicht so gelaufen ist, wie Sie es sich erhofft haben?
Frei:
Nein. Gar nicht. Natürlich bin ich nicht nach Mainz und wollte das erste halbe Jahr verletzt sein. Um dann, nachdem ich mich zurückgekämpft hatte, wieder verletzt sein. Um dann gegen den Abstieg spielen. Aber als ich fit war, habe ich meine Spiele gemacht. Ich wäre auch weiter in Mainz glücklich gewesen. Aber Basel ist speziell.

Marco Streller ist nun Ihr Chef.
Frei:
Das ist kein Problem. Er kann ja gleichzeitig ein Freund sein. Ich hatte schon vorher grossen Respekt vor Pipi. Er hat mich als junger Spieler sehr stark unterstützt. Aber klar wird mal ein Spruch in seine Richtung fallen, den sich ein junger Spieler nicht traut.

Der FCB hat Stocker, Frei und Campo geholt. Muss YB aufpassen?
Lang:
Wir müssen vor YB auf­passen und YB vor uns. Wir sind sicher nicht schwächer als in der Vorrunde. Vielleicht hat YB nun nach Valis und Fabis Rückkehr noch mehr Respekt vor uns. Keine Ahnung, was sie denken.
Frei: Vielleicht denken sie: Gut, dass Frei, der Skischuh, beim FCB zurück ist – und freuen sich.
Lang: Der war gut.

Als Zückerli wartet noch ManCity in der Champions League.
Frei:
Sicher kein Traumlos.
Lang: Auch für mich nicht. ManCity ist wohl im Moment die beste Mannschaft.
Frei: Ich habe mit Mainz gegen Bayern unter Pep Guardiola gespielt. Das war nicht unbedingt ein schönes Erlebnis für mich.

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