Ausnahmezustand in St. Gallen: Nach der Trennung von Stadion-CEO Pascal Kesseli loderten täglich neue Feuer auf. Präsident Stefan Hernandez versucht gestern in einem lächerlichen Pressecommuniqué voller grotesker Floskeln die Brandherde zu löschen: «Der Klub befindet sich in einer guten Verfassung!»
Zudem wird die Vertragsverlängerung für Trainer Giorgio Contini (bis 2019) verkündet. Der verzweifelte Ablenkversuch scheitert: St. Gallen brennt weiter. Doch wer kämpft bei den Espen gegen wen?
Dölf Früh gegen die Aktionäre
Der Ex-Präsident und Hauptaktionär gab nach BLICK-Informationen am 17. Mai den Auftrag, Käufer für seine 48,86% zu suchen. Seither stehen mit Steffen Tolle, Rolf Schubiger, Patrick Thoma und den Müller-Brüdern Jérôme und Patric regionale Investoren bereit. Aber Früh sagt bisher Nein, weil diese Gruppe Pascal Kesseli als starken Mann installieren will.
Dölf Früh gegen Pascal Kesseli
Lange wollte Früh Kesseli als seinen Nachfolger. Doch als es nach Frühs gesundheitlichem Rücktritt tatsächlich um die Nachfolge ging, stellte sich Früh gegen Kesseli und holte den unbekannten Stefan Hernandez.
Stefan Hernandez gegen Pascal Kesseli
Zwischen dem neuen Präsi und dem Stadion-CEO knallts am Montag. Es kommt zur Trennung. Ex-Verwaltungsrat Michael Hüppi im «St. Galler Tagblatt»: «Das war schlicht eine Entlassung.» Gestern wehren sich Hernandez und Kesseli in einer bizarren Pressemitteilung dagegen: «Die Trennung war einvernehmlich und geschah aufgrund verschiedener strategischer Auffassungen.»
Pascal Kesseli gegen Otero/Blasucci
Im Verein gabs lange zwei Interessensgruppen, die sich das Gleichgewicht hielten. Kesseli sah die Arbeitsweise von Nachwuchschef Marco Otero und den Einfluss im Klub von Berater Donato Blasucci kritisch.
Otero/Blasucci gegen Christian Stübi
Im noch von Früh eingeführten Organigramm wurde Ex-Sportchef Christian Stübi degradiert, der Berater Blasucci nahestehende Otero und der eng mit Otero arbeitende Nachwuchs-CEO Ferruccio Vanin gestärkt. Mit Stübis Kündigung war dieser Machtkampf entschieden.
Michael Hüppi gegen Dölf Früh
Früh und Hernandez beteuern, dass der Hauptaktionär nicht als graue Eminenz Einfluss nimmt. Aber Verwaltungsrat Michael Hüppi sagt nach seinem Rücktritt: «Ich vermute, dass Früh im Hintergrund Entscheide fällte.» Und: «Früh hat für den Verein super Arbeit geleistet. Aber er wollte Kesseli nicht als seinen Nachfolger, seither sprach er uns (Hüppi und VR Martin Schönenberger, d. Red.) intern das Vertrauen ab.»
Michael Hüppi gegen Stefan Hernandez
Hüppi wollte Kesseli als Präsidenten und nicht den Goldacher. Von Hernandez erfährt Hüppi, dass er an der GV wohl abgewählt wird. Hüppi: «Hernandez beschwichtigte zuletzt in der Öffentlichkeit nur, anstatt das Ruder wirklich in die Hand zu nehmen. Es ist leider so, dass ein schwacher Präsident keine starken Verwaltungsräte neben sich duldet.» Die Replik des Klub-Bosses: «Hüppis Vorgehen ist für mich äusserst irritierend und beschämend.»
Sponsoren gegen den Klub
Stadion-Namenssponsor Kybun dachte an Vertragskündigung, Kybun-Chef Karl Müller ist über die stillosen Entlassungen von Kesseli und Physio-Chef Simon Storm enttäuscht. Auch weitere Sponsoren sind stark irritiert.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |