Abgang nach 8 Jahren FCZ
Ist die Polizei an Chikhaoui-Verkauf schuld?

Der angebliche Taschendieb Yassine Chikhaoui stiehlt sich davon. Die Frau des FCZ-Captains hat genug von der Schweiz.
Publiziert: 03.08.2015 um 21:28 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:16 Uhr
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Der FCZ-Captain verlässt das Boot: Chikhaoui zieht es nach Doha.
Foto: Toto Marti
Von Max Kern, Michael Wegmann und Michel Wettstein

Der verrückte Montag beim FCZ: Um 10.06 Uhr gibt der Klub nur 16 Stunden nach der 2:3-Derby-Niederlage die Freistellung von Trainer Urs Meier bekannt. Um 11.14 Uhr der nächste Hammer: Auch Captain Yassine Chikhaoui (28) verlässt den Klub trotz Vertrag bis 2017 mitten in der Saison. Nach acht Jahren FCZ.

«Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun, reiner Zufall», sagt FCZ-Präsident Ancillo Canepa vor den Medien. Denn für den FCZ-Boss scheint klar: Chikhaouis Transfer wurde schon am 27. Mai an der Zürcher Bahnhofstrasse in die Wege geleitet. Auf unübliche Art. Polizeibeamte glauben damals, Chikhaoui als Taschendieb überführt zu haben. Der Tunesier wird vor den Augen seiner Gattin Ines zu Boden gedrückt. Handschellen klicken, Chikhaoui muss mit auf den Posten.

Canepa: «Der Zwischenfall mit der Polizei war schwerwiegend. Das Verhalten einzelner Beamter haben wir skandalös gefunden. Yassine hats eine Spur sportlicher aufgenommen als seine Frau, weil ihm dies vorher schon mehrmals passiert ist. Ines hatte nachher einen hysterischen Krampf. Und sie hatte ab da Probleme, sich ihre Zukunft in der Schweiz vorzustellen.»

Gegenüber BLICK erzählt Canepa auch: «Yassine ist immer wieder kontrolliert und aus dem Auto geholt worden mit der Frage: ‹Weshalb können Sie ein solches Auto fahren? Wer hat das bezahlt? Aha, Sie sind Profi-Fussballer, was ist das?›» Chikhaoui fährt Porsche und Mercedes.

Ist die Polizei schuld an Chikhaouis Flucht?

Mit der Polizei war schon Termin vereinbart

Judith Hödl, Sprecherin der Stadtpolizei Zürich, zu BLICK: «Wir haben einen Termin für ein Gespräch mit dem FC Zürich. Und miteinander vereinbart, dass wir davor nichts mehr sagen. Wir nehmen die Aussagen von Herrn Canepa zur Kenntnis.»

2007 kauft Canepa den tunesischen Ball-Zauberer. Er träumt, sein Juwel später für einen zweistelligen Millionenbetrag verkaufen zu können. Doch immer wieder machen Verletzungen einen Strich durch die Rechnung.

Wie viel bekommt der FCZ jetzt von Chikhaouis neuem Arbeitgeber Al-Gharafa Sports Club aus Katar?

Canepa scherzt: «25 Millionen.» Ernsthafter: «Wir hatten ab und zu hohe einstellige oder tiefe zweistellige Angebote. Jetzt ist das Package okay.»

Das bedeutet wohl: Keine hohe Ablöse, dafür spart der FC Zürich Chikhaouis Lohn bis Juni 2017.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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