93 Fehlentscheide!
Darum stieg Aarau ab

Eine Spielerei oder mehr? Das Magazin «Zwölf» deckt Fehlpfiffe der letzten Super-League-Saison auf. Dem FCA tut die Bilanz sicher weh.
Publiziert: 26.06.2015 um 19:23 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 19:34 Uhr
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Die Statistik von «Zwölf» zeigt: Ohne Fehlentscheide wäre Aarau in der Super League geblieben.
Foto: Keystone
Von Michael Schifferle

Erinnern Sie sich an den 22. Februar, die 21. Super-League-Runde, ans 4:0 des FC Luzern gegen desas­tröse Aarauer? Deren Trainer Sven Christ fällt kurz darauf dem Niedergang seines Teams zum Opfer, auch unter Nachfolger Raimondo Ponte findet der FCA nicht in die Spur – Abstieg. Der FCL stürmt als zweitbestes Rückrundenteam fast noch in die Europa League.

Drei Fehler in einem Spiel! Was die Aarauer zur Weissglut treibt: Das 1:0 in Luzern fällt nach einem unberechtigten Penaltypfiff! Nie wars ein Foul von Lüscher an Schneuwly. Das 2:0 schiesst Lezcano aus Offsideposition. Zudem verweigert Schiri Alain Bieri dem FCA kurz vor Ende ein Tor. «Ich habe mich grausam geärgert», sagt Aaraus Sportchef Urs Bachmann.

Drei krasse Fehlpfiffe in einem Spiel auf Kosten eines Teams. Wie wirkt sich das auf die Tabelle aus? Und: Wie sähe eine Super-League-Tabelle aus, hätten die Schiris alles korrekt gepfiffen?

Dieser Frage ging das Magazin «Zwölf» nach, das zusammen mit Ex-Spitzen-Schiri Urs Meier (56) anhand von Videobildern Schiri-Fehler aufdeckte und eine bereinigte Tabelle erstellte. Ergebnis: 93 Mal lagen die Schiris daneben. Ohne die Fehlpfiffe hätte der FCA also die Liga gehalten, und Vaduz wäre abgestiegen.

7 Mal wurden die Aarauer benachteiligt und 4 Mal bevorteilt (Minus-3-Bilanz). Vaduz wurde bloss 1 Mal benachteiligt, dafür 5 Mal bevorteilt – Bilanz: plus 4 und Klassenverbleib.

Ist die «Zwölf»-Tabelle ernst zu nehmen? «Solche Spielereien sind doch das Interessante am Fussball», sagt Vaduz-Trainer Giorgio Contini dem Magazin. Aaraus Bachmann amüsierts, logisch, weniger: «Die Zahlen sind brutal für uns als Absteiger.»

Wie siehts oben aus? Der Meister hiesse auch so FC Basel, jedoch läge YB bloss 3 Zähler zurück. Die Berner wurden sechs Mal bevorteilt – aber 14 Mal benachteiligt (–8-Bilanz). Zweimal im direkten Duell. Beim 3:1 im Joggeli in der Vorrunde hätte YB einen Penalty kriegen müssen, im Oktober schoss Guillaume Hoarau den vermeintlichen Ausgleich, der zu Unrecht nicht anerkannt wurde. Ebenfalls Pech haben Luzern (–1) – trotz des Spiels gegen Aarau. GC (–2), St. Gallen (–2) und eben der FCA (–3). Mehr bevorteiligt als benachteiligt wurden neben Vaduz die Thuner (+8), Basel (+3) und der FCZ (+1).

Aaraus Bachmann hadert: «Ich dachte, Fehl­entscheide gleichen sich in einer Saison aus.» Das trifft bloss auf den FC Sion zu, der eine ausgeglichene Bilanz hat. Ex-Aarau-Trainer Raimondo Ponte relativiert: «Der FC Aarau hätte Vaduz einmal mehr schlagen müssen, dann wäre er nicht abgestiegen. Spielerei hin oder her.»

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
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