Was ist denn da los? YB legt seine Zahlen offen! Nun, ganz freiwillig ist das nicht passiert. Vielmehr ist es eine neue Lizenzauflage der Uefa, wonach einige Kennzahlen veröffentlicht werden müssen, will man an einem Uefa-Bewerb teilnehmen. «An unserem Grundsatz, Zahlen vertraulich zu behandeln, halten wir fest», sagt Verwaltungsrats-Präsident Hanspeter Kienberger. «Das ist eine Vorgabe der Aktionäre.»
Dennoch präsentiert Kienberger einen Teil von Erfolgsrechnung und Bilanz nicht ohne Stolz. Schliesslich seien es die Zahlen aus dem besten Jahr in der 121-jährigen YB-Geschichte. 80 Millionen Franken betrug der Umsatz im Geschäftsjahr 2018. Der grösste Einnahmenposten sind natürlich dank der Champions-League-Teilnahme die Uefa-Gelder: 29 Millionen. Der grösste Ausgabeposten ist der Personalaufwand: 36,6 Millionen Franken. Kienberger: «Dazu muss man wissen, dass diese Zahl nicht nur den Fussballbetrieb beinhalten, sondern die gesamte Bewirtschaftung des Stade de Suisse. Weshalb vergleiche mit anderen Klubs nur bedingt möglich sind. Und: Die Spieler profitieren wegen unseres dynamischen Lohnsystems an unserem Erfolg.»
Kienberger: «Wir stärken das Eigenkapital mit dem Gewinn»
Ebenso wichtig zu wissen: YB ist in einer Holdingstruktur organisiert, deren Muttergesellschaft die Sport und Event Holding AG (SEH) ist, die im Privatbesitz der Familien Rihs ist. Die BSC Young Boys Betriebs AG, über welche der Fussball-Profibetrieb läuft, ist nur eine von mehreren Tochtergesellschaften der Holding. Die nun vorgestellten Zahlen sind jene des Gesamtkonzerns, also der SEH, was bedeutet, dass der gesamte Stadionbetrieb darin enthalten ist. Also auch Konzerte wie jenes der Foo Fighters im Juni 2018.
Insgesamt, so Kienberger, stünden die Zahlen für die positive Entwicklung von YB «und vor allem für die ausserordentlichen Leistungen unserer tollen Mannschaft.» Was passiert mit dem Gewinn? «Dieser erlaubt uns Rückstellungen zu schaffen und das Eigenkapital zu stärken», so Kienberger.
Personalkosten sind beim FCB immer noch viel höher
Man darf nun gespannt sein, welche Zahlen der grosse YB-Konkurrent FC Basel präsentieren wird. Man geht von einem Umsatz von 80 bis 90 Millionen Franken aus. Nur ist der FCB im Gegensatz zu YB nicht Besitzer des St.-Jakob-Parks. Der Personalaufwand liegt bei gut 50 Millionen Franken, ist also immer noch massiv höher als jener von Gelbschwarz. Präsident Bernhard Burgener hat Ende 2018 erste Bestrebungen in Richtung Kauf des Stadions angekündigt.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |