73 Prozent der Spiele fallen aus
Schon vor 102 Jahren stoppt Grippe den Fussball

Der Fussball in den Klauen des Grippe-Virus. Das gibts schon vor 102 Jahren. 25'000 Todesopfer, 73% der Spiele fallen aus! Kicker müssen für die Spiele bis zu vier Stunden Fussmarsch auf sich nehmen!
Publiziert: 10.03.2020 um 19:25 Uhr
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Aktualisiert: 11.03.2020 um 13:06 Uhr
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Das Coronavirus sorgt momentan für viel Wirbel in der Sportwelt.
Foto: Getty Images
Max Kern

Die verheerende Pandemie bricht in der Schweiz kurz vor Ende des Ersten Weltkrieges (1914 bis 1918) aus. Zwischen Juli 1918 und Mai 1919 fordert die «Spanische Grippe» allein in der Schweiz 25'000 Tote. Auf der ganzen Welt sterben gar zwischen 25 und 50 Millionen Menschen wegen dem Virus. Im Vergleich: Der Erste Weltkrieg forderte etwa 17 Mio. Tote.

Spielabsagen statt Geisterspielen

Auch damals hat das Grippe-Virus einschneidende Folgen für den Schweizer Fussball. Im Jahresbericht des Schweizerischen Fussball- und Athletikverbandes (so hiess der Vorgänger des SFV) steht: «In der Tat war zu dieser Zeit die Schlussphase des Ersten Weltkriegs nicht das grösste Problem für den Spielbetrieb in der höchsten Schweizer Fussballliga. (...) weit ernsterer Natur waren die nicht vorauszusehende Grippewelle und die Einstellung des Eisenbahnverkehrs an den Sonntagen.»

Zwischen dem 20. Oktober und Mitte November ruht der Spielbetrieb in der Schweizer Serie A (so heisst damals die Super League) fast ganz. Von 55 angesetzten Spielen finden nur 15 statt. Oder 73% fallen aus. Geisterspiele gibts zu dieser Zeit noch nicht.

Zur Spanischen Grippe kommt erschwerend dazu, dass die SBB den Zugverkehr an Sonntagen wegen Kohle-Knappheit gänzlich einstellt. Der Sonntag ist damals DER Spieltag in der Schweiz.

Laut SFL.ch zeigen die Klubs damals bei der Transportmittel-Beschaffung viel aber Flexibilität: «Lastwagen, Taxameter, Fahrräder, Fuhrwerke dienten zum Transport der Spieler. Clubs der unteren Serien legten den Weg zu Fuss, über vier Stunden Marschzeit, zurück!»

Der Jahresbericht des Fussball-Verbandes zur Saison 1918/19 endet mit folgenden Worten: «Dieses Jahr dauerte die Saison lang, viel zu lang. Sie ist auch im Momente der Berichterstattung noch nicht ganz beendet.» Bleibt zu hoffen, dass die Bilanz der laufenden Saison wegen des Corona-Virus nicht ähnlich endet.

Übrigens: Meister wird damals nicht St. Gallen, YB oder Basel, sondern Etoile La Chaux-de-Fonds.

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Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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