Elf Spieler brauchts. Elf Freunde müsst ihr sein, meinen gar Fussball-Nostalgiker. Was im Abstiegskampf aber sicher gefordert sind, wären elf Kämpfer.
Rekordmeister GC (27 Titel) steckt seit der 0:2-Pleite vom letzten Samstag gegen die Kellerkinder aus Thun definitiv im Abstiegssumpf. GC liegt nur noch auf Rang 6, punktgleich mit dem Tabellenachten Lugano.
Am Samstag steigt das heisse Derby gegen den FC Zürich. Zuletzt gab's Ende Februar eine bittere Last-Minute-Niederlage (1:2) im Cup-Halbfinal.
Und nach dem Derby warten mit dem Tabellendritten St. Gallen und Noch-Meister Basel die nächsten Brocken auf Krisen-GC.
Wie viele Niederlagen darf sich Trainer Murat Yakin noch leisten?
Nach dem Cup-Out und einem 0:0 gegen Lausanne wurde Yakins Vertrauter Roland Klein als Vize-Präsident suspendiert. Ein Vorfall, der die Mannschaft tief getroffen hat. Seither holte GC in 3 Meisterschaftsspielen 0 Punkte.
Fakt ist: GC hat (fast) keine Kämpfer, die sich wirklich gegen den Abstieg wehren. So der zwingende Eindruck aus den letzten Spielen. Auch Marko Basic, der als neuer Captain den Karren aus dem Sumpf ziehen sollte, steckt in einem Formtief.
Verrückt: In den letzten drei Jahren tätigten CEO Manuel Huber, der spätere Sportchef Mathias Walther, der Huber von seiner Doppelrolle befreite, und der heutige Trainer Murat Yakin 41 (!) Transfer (siehe Box).
Allein 22 Spieler-Transfers liegen in der Verantwortung von Huber. Nur 6 sind noch im Team. Mit Basic, Lavanchy, Andersen und Bergström spielen nur 4 der 22 regelmässig. Der Däne Lucas Andersen, für den GC 1,5 Mio Fr. an Ajax Amsterdam zahlte, kostet die Zürcher pro Saison allein an Lohnkosten (inklusive Sozialabgaben) 692 680 Franken (BLICK berichtete exklusiv).
Die nächste Transfer-Offensive startete im letzten Sommer der neue Sportchef Walther.
11 Neue kamen bis nach der Winterpause.
Seit letztem August mischt bei den Transfers auch Bernegger-Nachfolger Yakin kräftig mit. Auch nicht immer nur mit einem goldenen Händchen.
Zwar fand Yakin im Nachwuchs mit Nedim Bajrami (zurzeit noch verletzt) und Petar Pusic zwei Ausnahme-Talente, und er holte mit Jean-Pierre Rhyner ein GC-Eigengewächs aus Schaffhausen zurück. Doch der Ex-St-Galler Gjelbrim Taipi ist nicht besser als der von Yakin aussortierte Runar Mar Sigurjonsson, der jetzt für den FCSG (zuletzt auch gegen GC) skort. Und Spielmacher Rifet Kapic konnte sich bisher nicht durchsetzen.
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Alle 41 GC-Transfers
* Fett: Spieler, die jetzt noch im GC-Kader fungieren
2015/16 Verantwortlich: Manuel Huber
Marko Basic Lugano
Alban Pnishi Wohlen
Alexandre Barthe Ludogorets /ZSKA Sofia
Nemanja Antonov OFK Belgrad/ Partizan Belgrad
Semir Music Travnik/ Sloboda Tuzla
Manuel Kubli Rapperswil Rapperswil
Haris Tabakovic YB Debrecen
Kim Källström Spartak Moskau Karrierenende
Philippe Senderos Aston Villa Houston
Georgi Milanov ZSKA ZSKA
2016/17 Verantwortlich: Manuel Huber
Numa Lavanchy Lausanne
Lucas Andersen Ajax
Céderic Zesiger Xamax
Joël Mall Aarau/Darmstadt
Ridge Munsy Thun/Erzgebirge Aue
Nicolas Hunziker Basel/Thun
Runar Mar Sigurjonsson Sundsvall /St. Gallen
Patrick Olsen Lens/Helsingör
Milan Vilotic YB/GC-Nachwuchs
Emil Bergström Rubin Kazan
Munas Dabbur Red Bull Salzburg/Red Bull Salzburg
Charles Pickel Basel/Schaffhausen
2017/18 Verantwortlich: Mathias Walther
Heinz Lindner Eintracht Frankfurt
Souleyman Doumbia PSG
Jeffren Eupen
Marco Djuricin Ferencvaros
Michal Fasko Ruzomberok
Albion Avdijaj Vaduz
Joao Ngongo Rapperswil
Nabil Bahoui HSV/AIK Solna
Florian Kamberi Karlsruher SC/Hibernian Edinburgh
Kenan Kodro Mainz 05
Aleksandar Cvetkovic Wohlen
Verantwortlich: Murat Yakin
Nedim Bajrami GC-Nachwuchs
Petar Pusic GC-Nachwuchs
Arijan Qollaku GC-Nachwuchs/Schaffhausen
Bujar Lika Schaffhausen
Gjelbrim Taipi St. Gallen
Rifet Kapic NK Gorica
Trent Sainsbury JS Suning
Jean-Pierre Rhyner Schaffhausen
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |