30 Jahre nach dem letzten Meistertitel
YB-Helden stemmen nochmals den Kübel

Es ist eine Ewigkeit her. Heute vor 30 Jahren standen die Young Boys letztmals ganz oben. BLICK bringt den Grössen von damals den Pokal und lässt die alten Zeiten nochmals aufleben.
Publiziert: 24.05.2016 um 18:52 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 04:55 Uhr
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Lars Lunde: Der Däne ist in Bern heimisch geworden und arbeitet als Lagerungspfleger.
Foto: Remo Naegeli
Max Kern

Das Spiel in der Nacht auf den 25. Mai 1986 stand auf Messers Schneide. Finalissima in der Neuenburger Maladière – damals noch auf Naturrasen. YB, das Überraschungsteam der Rückrunde, liegt zwei Runden vor Schluss einen Punkt vor dem grossen Meisterschafts-Favo­riten Xamax mit den Stars ­Stielike, Givens, Engel und Trainer Gilbert Gress. Xamax führt bereits nach fünf Minuten. YB dreht das Spiel auch dank Doppeltorschütze Lars Lunde. YB gewinnt 4:1 und ist eine Runde vor Ende Schweizer Meister.

Verteidiger Tinu Weber, mit 499 NLA-Spielen YB-Rekordspieler, erinnert sich: «Eine Feier hatten wir zwar nicht geplant.» Aber sie steigt nach der Rückkehr aus Neuenburg ab 1 Uhr in der Früh hinter dem Wankdorf-Stadion trotzdem. Im legendären Häuschen des Boccia-Clubs. Sie dauert bis in die Morgenstunden. Den Kübel gibts aber erst zweieinhalb Tage später, nach dem letzten Spiel zuhause gegen den FCZ.

Der Däne Lars Lunde (52), damals Torschützenkönig, heute in der Berner Klinik Beau-Site als Lagerungspfleger tätig, sagt: «Als ich am Kübel schmeckte, wurde mir gleich übel. Ich weiss nicht, was da drin war, ich habe fast gekotzt.» Ob er die Feiern der letzten Tage noch gespürt hatte?

«Nein», sagt der damalige Goalie Urs Zurbuchen (55): «Lars hat doch gar nichts getrunken.» Zurbuchen, mittlerweile zweifacher Grossvater und 100 Kilo schwer («ich habe vor zwei Jahren mit dem Rauchen aufgehört»), arbeitet in Wädenswil am Zürichsee als Abwart im Oberstufen-Schulhaus. Ein künstliches Hüftgelenk und eine Teil-Prothese am Knie zeugen von der Karriere als Halb-Profi. «Ich arbeitete damals siebzig Prozent Teilzeit auf einem Büro.»

Wie hoch war 1986 die Meisterprämie? Tinu Weber: «Wir hatten keine. Nur eine Zuschauer-Beteiligung. Ab 7500 Fans bekamen wir 15 bis 20 Rappen pro Eintritt.» Lunde: «Als Prämie gabs eine Longines-Uhr.» Und in der Saison darauf spielte YB im Meistercup gegen Real Madrid. Da gabs nochmals 5000 Franken als Prämie.

Bei der internen Meisterfeier war Georges Bregy der grosse Star, seine Stuhl-Nummer legendär. Bregy: «Ich lief über einen Stuhl, machte auf ihm stehend eine halbe Drehung.» In jener Nacht feierte der harte Kern des Teams in der Boccia-Hütte, die Jungen in der Stadt. Dario Zuffi (51), der heute beim FC Winterthur arbeitet, erinnert sich: «Vor dem Wankdorf warteten vielleicht zehn Fans auf uns. Wir Jungen feierten später in einer Disco. Aber von den Gästen hat es niemand zur Kenntnis genommen, dass wir Meister geworden sind.»

Das wäre heute bestimmt anders in Bern. Aber die Frage ist, wie lange die titelhungrigen Berner Fans auf die nächste Meisterparty warten müssen. Nochmals 30 Jahre? Tinu Weber, heute bei YB im Beirat, sagt spassend: «YB wieder Meister? Wenn Basel zwangsrelegiert wird ...»

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FC Basel
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FC Lugano
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Servette FC
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FC Luzern
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FC St. Gallen
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FC Lausanne-Sport
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