24 Jahre nach der Kapellbrücke
Luzern brennt wieder!

Nach dem internen Knatsch geht der FCL auch sportlich unter! 1:4 gegen YB. Das zweite Luzerner Wahrzeichen brennt.
Publiziert: 15.05.2017 um 09:06 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:21 Uhr
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1993: Ein Luzerner Wahrzeichen brennt: Die Kapellbrücke geht in Flammen auf.
Foto: RUTH TISCHLER
Alain Kunz

Erst stellt FCL-Trainer Markus Babbel seine Spieler nach dem 1:3 in Thun öffentlich an den Pranger. Dann sorgen Internas um CEO Markus Kälin und Verwaltungsrat Marco Sieber für Wirbel. Später will Hauptinvestor Bernhard Alpstaeg seine «Spielerbuben» in ein Bergwerk schicken. Und nun der sportliche Schiffbruch. Es ist die vierte Niederlage in Folge.

24 Jahre nach der Kapellbrücke brennt jetzt mit dem FCL das zweite Luzerner Wahrzeichen.

Fakt ist: Babbels bewusstes In-den-Senkel-Stellen der Spieler verpufft gegen YB wirkungslos. Klar: Der FCL reagiert auf das drittschnellste Tor der Super-League-Geschichte von Sulejmani nach elf Sekunden mit dem schnellen Ausgleich stark. Doch danach hat YB Chancen auf ein 7:1.

Eine mental tote Mannschaft wie beim 1:3 in Thun sah Babbel indes nicht: «Ich hatte das in vollem Bewusstsein gemacht, weil ich wusste, dass ich was machen muss, sollen wir die Kurve nochmals kriegen. Das ist nun nicht so in Erfüllung gegangen wie gewünscht. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder wir stellen den Betrieb ein. Aber ich bin überhaupt kein Fan dieser Lösung. Oder wir nehmen das an, schütteln uns und legen den Fokus auf Lausanne.» Immerhin: Den Humor verliert ein Bayer nie vollständig.

Die Enthüllungen zu den Methoden von CEO Kälin und VR Sieber trieben Babbel indes zur Weissglut: «Die ganze Geschichte kam aus unseren Reihen. Das ist unterste Schublade und tut nicht nur dem Verein weh, sondern der ganzen Mannschaft. Es ist Verrat am Verein!»

Und die Spieler? Das von Babbel kritisierte Talent Nicolas Haas darf gar nicht erst mit. Und Christian Schneuwly veranlasst einen fassungslosen Radio-Reporter nach einer harmlosen Frage mit einem «Was ist das für eine Frage?» zu einem Neustart des Interviews.

Angst, dass die FCL-Spieler nun ins Bergwerk müssen – analog den Sion-Stars in den WK? Schneuwly: «Ich weiss nicht. Wir sind Profis genug, um zu wissen, dass wir in einer schwierigen Situation sind und etwas Grosses verspielen könnten.» Sind sie das wirklich?

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
20
7
35
2
FC Basel
FC Basel
20
24
34
3
FC Luzern
FC Luzern
20
5
33
4
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
20
8
31
5
Servette FC
Servette FC
20
2
31
6
FC Zürich
FC Zürich
20
-2
30
7
FC St. Gallen
FC St. Gallen
20
7
29
8
FC Sion
FC Sion
20
0
26
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
20
-4
25
10
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
20
-9
19
11
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
20
-13
18
12
FC Winterthur
FC Winterthur
20
-25
14
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