Das Spiel: Ein Ruck sollte mit der «Beurlaubung» von Peter Zeidler als Sion-Trainer durchs Team gehen. Und siehe da: Gerade einmal zehn Minuten muss Interimscoach Sebastien Fournier auf seinen ersten Jubel warten. Chadrac Akolo bringt die Walliser mit seinem 14. Saison-Treffer in Führung. Ausgerechnet Akolo! Er gehörte beim letzten Engagement von Fournier noch zu seinen «Fluch-Opfer» (siehe Vorschau). Doch es sollte alles ganz anders kommen. Denn: Nach einer halben Stunde kommt Thun in Schwung. Ausgerechnet Sion-Verteidiger Lüchinger leistet mit seinem Eigentor unglücklich etwas Hilfe. Und dann? Passiert nicht mehr viel. Die Zuschauer scheinen sich bereits mit dem 1:1 abzufinden. Doch dann lässt Thun-Coach Mauro Lustrinelli sein Zauberhändchen spielen: In der 89. Minute bringt er Joker Simone Rapp. Vier Minuten später köpfelt ebendieser Rapp das Heimteam zum Sieg. Wichtige drei Punkte im Abstiegskampf!
Die Tore:
10. Minute, Akolo, 0:1: Konaté kommt aus kürzester Distanz zum Abschluss, Thun-Goalie Faivre wehrt mit einem Riesen-Reflex ab. Allerdings nur bis zur Mitte: Dort stochert Akolo den Ball über die Linie.
31. Minute, Lüchinger (Eigentor), 1:1: Da hat einer das Visier falsch eingestellt! Peyretti bringt den Ball von rechts scharf zur Mitte. Teamkollege Sorgic verpasst zwar, aber Lüchinger lenkt den Ball unglücklich mit dem Knie ins eigene Tor.
93. Minute, Rapp, 2:1: Er kommt, sieht und trifft. Eine Floskel. Die heute aber voll zutrifft! Tosettis Eckball landet perfekt auf dem Kopf des langen Rapps.
Der Beste: Wenn ein Spiel ein einziger Kampf und Krampf ist, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass es ein Dennis-Hediger-Spiel ist: Viel Kampf, viel Einsatz, viel Vorbildfunktion in diesen Komponenten.
Der Schlechteste: Auch ihm ist in Sachen Einsatz und Wille nicht viel vorzuwerfen: Moussa Konaté! Dennoch ist der einstige Topstürmer in dieser Saison nur noch ein Schatten seiner selbst, auch in Thun. Nur sechs Saisontore!
Das gab zu reden: Die zweite Halbzeit als Ganzes. Ein Grottenkick vor dem Herrn. Schlechter geht nicht. Was Sion da zeigte, grenzte an Arbeitsverweigerung. Und am Ende gabs nach Ablauf der Nachspielzeit noch dieses Knallbonbon!
So gehts weiter: Ein entscheidender Sonntag steht für Sion an. Die Walliser kämpfen ab 16.00 Uhr gegen die Young Boys voraussichtlich um den Vize-Titel. Thun empfängt bereits am Samstagabend den FC Luzern.
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Thun – Sion 2:1 (1:1)
Stockhorn-Arena. - 5526 Fans. - SR: Amhof
Tore: 10. Akolo 0:1, 31. Lüchinger (Eigentor) 1:1, 93. Rapp 2:1
Thun: Faivre; Glarner, Bürgy, Bürki, Facchinetti; Tosetti, Hediger, Lauper, Fassnacht (89. Rapp); Peyretti (69. Dzonlagic), Sorgic.
Sion: Mitrjuschkin; Lüchinger, Zverotic, Ndoye (46. Taravel), Pa Modou; Salatic; Akolo, Adao, Constant, Carlitos (69. Leo); Konaté (89. Karlen).
Gelb: 29. Bürgy, 50. Travel, 91. Lauper (alle Foul)
Bemerkungen: Thun ohne Schirinzi (gesperrt), Bigler, Ferreira, Schindelholz (verletzt). – Sion ohne Bia, Ziegler, Mveng, Follonier, Lurati, Da Costa (verletzt). – Schweigeminute für den tödlich verunglückten Berner Oberländer Extrem-Bergsteiger Ueli Steck.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |