Roy Gelmi ist bedient. Mit hängendem Kopf verlässt der St. Galler Captain die Katakomben, sprechen möchte er nicht. Was hätte er auch sagen sollen? Dass seine Mannschaft den Start komplett verpennt hat – und bereits nach acht Minuten mit zwei Toren im Rückstand liegt? Dass er selbst mit einem katastrophalen Fehlpass am Ursprung des zweiten Gegentreffers steht? Dass das Straftraining vom vergangenen Samstag eine kontraproduktive Wirkung hatte?
Nach dem 0:4 gegen den FCZ hatte Espen-Coach Joe Zinnbauer seine Versager um Mitternacht zum Rundenlaufen aufgeboten. Was droht den Spielern nun nach dem erneut unterirdischen Auftritt gegen Vaduz? Müssen sie die 70 Kilometer zurück nach St. Gallen laufen? «Nein», sagt Zinnbauer – und auch ein erneutes Straftraining werde es nicht geben. «Wir müssen uns jetzt auf das Spiel vom Mittwoch gegen Sion konzentrieren.»
Verlieren die Ostschweizer auch dort, wird der Rückstand auf den direkten Abstiegsplatz weiterhin sechs Punkte betragen. Vom Abstiegskampf möchte Zinnbauer trotzdem nicht sprechen. «Wir haben immer noch ein Polster.»
Nimmt man die Leistung gegen den Tabellenletzten als Massstab, müssten in der Ostschweiz aber die Alarmglocken schrillen. Vor allem in der ersten Halbzeit hat St. Gallen keinen Stich gegen den Tabellenletzten, und wer nach Wiederanpfiff eine Reaktion der Espen erwartet hätte, wird enttäuscht. Die einzig echte Top-Chance der St. Galler ist ein Fast-Eigentor von Vaduz-Verteidiger Levent Gülen.
Während die Zinnbauer-Elf nach der vierten Pleite in Folge definitiv in der Krise steckt, setzen die Ländle-Kicker ein dickes Ausrufezeichen im Abstiegskampf. Von Coach Giorgio Contini taktisch überragend eingestellt, legen die Vaduzer die wohl beste Saisonleistung auf den Rheinpark-Rasen. Während der direkte Abstiegskonkurrent Lugano die beiden letzten Spiele mit einem Gesamtskore von 0:13 verloren hat, schliessen die Vaduzer punktemässig auf und verfügen über das klar bessere Torverhältnis.
Klar ist: Spielen die Vaduzer wie gegen St. Gallen, werden sie auch nächste Saison in der Super League auflaufen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |
Rheinpark – 5760 Zuschauer – Sr. Hänni
Tore: 4. Costanzo (Janjatovic) 1:0. 8. Sadiku 2:0. 38. Janjatovic (Sadiku) 3:0.
Bemerkungen:
Vaduz ohne Schürpf, Fekete, Hasler (alle verletzt), Bühler, von Niederhäusern (beide gesperrt). St.Gallen ohne Dziwniel, Tafer (beide verletzt).
Vaduz: Klaus; Gülen, Stahel, Grippo; Kukurzovic, Muntwiler, Janjatovic, Ciccone, Untersee; Costanzo; Sadiku.
St.Gallen: Lopar; Hefti, Angha, Gelmi, Hanin; Mutsch, Leitgeb; Lang, Aleksic, Bunjaku; Salli.
Einwechslungen:
Vaduz: Burgmeier (71. für Janjatovic), Kaufmann (81. für Ciccone), (85. für Costanzo).
St.Gallen: Gaudino (46. für Mutsch), Aratore (49. Bunjaku), Cavusevic (62. für Gelmi).
Gelbe Karten: 10. Lang (Foul), 23. Ciccone (Foul), 51. Gelmi (Foul), 84. Kaufmann (Foul).
Rheinpark – 5760 Zuschauer – Sr. Hänni
Tore: 4. Costanzo (Janjatovic) 1:0. 8. Sadiku 2:0. 38. Janjatovic (Sadiku) 3:0.
Bemerkungen:
Vaduz ohne Schürpf, Fekete, Hasler (alle verletzt), Bühler, von Niederhäusern (beide gesperrt). St.Gallen ohne Dziwniel, Tafer (beide verletzt).
Vaduz: Klaus; Gülen, Stahel, Grippo; Kukurzovic, Muntwiler, Janjatovic, Ciccone, Untersee; Costanzo; Sadiku.
St.Gallen: Lopar; Hefti, Angha, Gelmi, Hanin; Mutsch, Leitgeb; Lang, Aleksic, Bunjaku; Salli.
Einwechslungen:
Vaduz: Burgmeier (71. für Janjatovic), Kaufmann (81. für Ciccone), (85. für Costanzo).
St.Gallen: Gaudino (46. für Mutsch), Aratore (49. Bunjaku), Cavusevic (62. für Gelmi).
Gelbe Karten: 10. Lang (Foul), 23. Ciccone (Foul), 51. Gelmi (Foul), 84. Kaufmann (Foul).