Alle zwei Jahre eine Fussball-Weltmeisterschaft? Das heisst mehr Panini-Tüüschle, höherer Bier- und Chips-Konsum, mehr Tschutte-Luege bei Freunden. Das tönt auf den ersten Blick nach viel mehr Spass. Auf den zweiten Blick überwiegt die Gefahr der Übersättigung.
Die Fifa prüft diese Option aus zwei Gründen. Man lanciert damit erstens die nächste Episode im schwelenden Machtkampf mit der Uefa. Deren Präsident Aleksander Ceferin hat bereits den Boykott angekündigt. Und zweitens bedeuten mehr Ernstkämpfe mehr TV-Geld. Die Fussball-Vermarktungszitrone ist offenbar noch nicht ausgepresst.
Conference League, Nations League oder die Champions-League-Reform – die jüngsten Neu-Erfindungen oder Modus-Anpassungen müssten Warnung genug sein. Ihre Einführung hat vor allem einen Effekt gehabt: Verwässerung. Mehr ist nicht immer besser.
Der WM-Rhythmus besteht seit den Dreissigerjahren in dieser Form. «Weil es schon immer so war!», ist das wohl schlechteste Argument, um sich gegen Neuerungen zu stellen. Dennoch ist es schwer vorstellbar, dass die Attraktivität des Produkts Fussball durch eine höhere Kadenz an WM-Turnieren erhöht wird.
Fussball-WM ist so toll, weil eben nicht immer Fussball-WM ist. Oder andersrum: Weihnachten wäre wahrscheinlich auch nicht toller, würden wir plötzlich zweimal feiern.