Als einzige Mannschaft steht St. Gallen nach zwei Spielen mit null Punkten da. Die schlechteste Rückrundenmannschaft der letzten Saison kommt auch nach der Sommerpause nicht auf Touren. Die neuformierte Mannschaft krebst dahin wie die alte Truppe. Wenig Überzeugung, wenig Kampfgeist, viel Krampf, viel Stückwerk. Die Torchancen in den 180 Minuten gegen YB und Sion sind an einer Hand abzuzählen. Die zweite Pleite in Folge beziehen die Espen auswärts. Kein Wunder: In den letzten neun Auswärtsspielen gabs nur zwei Punkte.
Trainer Joe Zinnbauer lässt sich nicht beunruhigen. Er verspricht: «Wir werden besser!» Und er stuft Sion als stärker ein als Luzern oder GC und sagt: «Wir haben gegen die Nummern 2 und 3 gespielt. Nun kommen Mannschaften, die auf unserer Augenhöhe liegen.» Die nächsten Gegner sind GC, Lausanne und Vaduz.
Da müssen bald Punkte her, um nicht wie letztes Jahr der FCZ von Anfang an im Tabellenkeller festzustecken. Denn zuletzt – egal ob in der Saibene-Ära oder letzte Saison unter Zinnbauer – konnte sich St. Gallen stets auf starke Vorrunden verlassen. Der traditionelle Einbruch in der Rückrunde hatte nie Folgen.
Jetzt erinnern die beiden Nuller zum Start schon an die dunklen Zeiten von 2007/08 und 2010/11. Die beiden Saisons, die mit dem Abstieg endeten. Zwei Niederlagen zum Start kassierte St. Gallen in den letzten zehn Jahren nur einmal: 2007 verlor man sogar die ersten fünf Partien. Gibts am Sonntag gegen die Hoppers keinen Sieg, wird die Horror-Bilanz noch schlechter sein als 2010, dem zweiten Abstiegsjahr: Damals holte man wenigstens einen Sieg in den ersten drei Spielen.
Hoffnung können den Espen-Fans momentan nur das bevorstehende Comeback von Mittelfeldstratege Gianluca Gaudino (19) machen und allfällige Transfers. Sportchef Stübi: «Wir beobachten den Markt und werden aktiv, wenn es Sinn macht.»