Auf einen Blick
- Miroslav Stevanovic führt Servette an die Tabellenspitze der Super League
- Servette-Trainer Thomas Häberli lobt Stevanovic als fantastischen Spieler und Geschenk
- Stevanovic hat in 27 Liga-Runden 17 Skorerpunkte erzielt
Mit seinen beiden Skorerpunkten macht Miroslav Stevanovic in seinem 292. Spiel in der Schweiz den Servette Football Club zum Leader der Super League und seinen Sportchef René Weiler stolz: «Ein Topspieler mit einer Topeinstellung. Hochprofessionell, ehrgeizig und loyal.» Der Zürcher, der direkt nach dem Cupsieg vom Trainerstuhl in die Chefetage aufgestiegen ist, schätzt den Liga-Status des 34-Jährigen gegenüber Blick hoch ein: «Er spielte vor mir, mit mir und auch diese Saison auf überdurchschnittlichem Schweizer Niveau.»
So brillant er auf dem Platz in Erscheinung tritt, so unscheinbar wirkt Stevanovic abseits des Rampenlichts. Da überlässt der Bosnier anderen die Deutungshoheit. «Entschuldigen Sie, lieber später einmal», weist der Matchwinner mit einem charmanten Schulterzucken die Bitte des Blick-Reporters ab, seine Sicht der positiven Dinge darzulegen.
Dabei hätte der 34-Jährige so viel zu erzählen. Im Duell mit dem zu Beginn hüftsteifen FCZ zieht der Genfer Regisseur im kursweisenden ersten Teil magistral die Fäden. Den Verteidiger Junior Ligue lässt der Altmeister mit einem Zwischenschritt wie einen Rookie aussehen. Bei Enzo Crivellis Brustabpraller zum 2:0 beansprucht die Nummer 9 der Westschweizer mit einer perfekten Vorlage abermals die Hauptrolle. Nach 27 Liga-Runden steht der neunfache Torschütze mit 17 Skorerpunkten nahezu auf Augenhöhe mit dem topklassierten FCB-Star Xherdan Shaqiri.
Das fette Lob des Trainers
Dass Servette-Coach Thomas Häberli nach dem brillanten Auftritt seines Spielmachers zur unüberhörbaren Lobeshymne ansetzt, ist nachvollziehbar. Er weiss, bei wem er sich in erster Linie für den fünften Sieg in Folge zu bedanken hat: «Miroslav wird eigentlich von Jahr zu Jahr besser. Ein fantastischer Spieler, ein Geschenk. Er gibt unserem Spiel mit seinem Laufvermögen Tiefe und verfügt über eine Spielintelligenz, die sich jeder Trainer wünscht.»
Aktuell steht der Leadermacher in seinem siebten Jahr in Genf. Stevanovic hat am Lac Léman alle Facetten der Branche erlebt. Nach sechs verschiedenen Stationen innerhalb von 36 Monaten schloss er sich im Sommer 2017 in der Challenge League dem Projekt der Grenats an und stieg zwei Saisons später auf. Im letzten Juni hat er Servette zum Gewinn der ersten Cup-Trophäe seit 2001 geführt.
Bis 2026 läuft die Vereinbarung mit dem besten Genfer Skorer der letzten Dekade noch. Als Spieler wird er die Servettiens nicht mehr verlassen. Er hat vor, sich dereinst als SFC-Akteur von der Profi-Bühne zurückzuziehen, was ganz im Sinne von René Weiler wäre: «Für mich war von Anfang an klar, dass er seine Karriere in Genf beenden sollte.»