Seit Mai sind die rund 140 fest angestellten YB-Mitarbeiter in Kurzarbeit. Doch nun ist klar: Sie erhalten dennoch den vollen Lohn! Dies deshalb, weil Spieler, Trainerstab und Geschäftsleitung von YB auf Teile ihres Lohns verzichten. «Das spricht für unseren Zusammenhalt», sagt Verwaltungsrats-Präsident Hanspeter Kienberger.
Und es ist nicht alles. Mit Team und Trainercrew wurde vereinbart, dass bei Geisterspielen nicht die volle Entschädigung ausbezahlt wird. Der Meister ist ja ein feuriger Befürworter der Fortsetzung der Meisterschaft, halt unter Ausschluss von Fans. Pro Heimspiel entgehen YB, das diese Saison einen Zuschauerschnitt von 26'708 hat, Einnahmen von bis zu 800'000 Franken. Ein kleiner Teil wird nun so kompensiert. Kienberger weiter: «Diese ausserordentlichen Zeichen der Solidarität freuen uns im Verwaltungsrat sehr und entsprechen unseren Werten. Damit leisten Spieler und Trainerstaff einen Beitrag zur Minderung der laufenden Verluste.»
Sportchef Christoph Spycher, der die Gespräche mit den Spielern und der Trainercrew geführt hat, sagt: «Bereits zu Beginn der Corona-Krise haben alle signalisiert, dass sie sich der Ausnahmesituation bewusst sind und sich solidarisch zeigen wollen. Es war uns aber wichtig, nicht einen Schnellschuss zu produzieren, sondern die Ideen mit der nötigen Sorgfalt und Weitsicht zu diskutieren – nicht via Telefon- oder Videokonferenz, sondern im persönlichen Austausch. In diesen Gesprächen haben wir sehr schnell Lösungen gefunden, die das Verantwortungsbewusstsein aller Beteiligten zum Ausdruck bringen. Jeder hat gezeigt, dass er den Weg mit YB solidarisch weitergehen will.»
Und auch der Captain steht hinter der YB-Lösung. «Es ist für die Mannschaft eine Selbstverständlichkeit, dass sie sich in diesen Zeiten gegenüber dem Klub und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern solidarisch zeigt», so Fabian Lustenberger. «Ich freue mich, im Namen meiner Teamkollegen den Mitarbeitenden, die bei YB in der Regel hinter den Kulissen tätig sind, auf diese Weise Wertschätzung entgegenzubringen und ihnen für die wertvolle Arbeit zu danken.»