Die Welle von Vorwürfen an Peter Landolt, den Präsidenten der Sicherheitskommission der Swiss Football League und (seit vorgestern beurlaubten) Letzigrund-Manager, reisst nicht ab. BLICK liegt ein glaubhafter Augenzeugenbericht eines Besuchers des Spiels GC – Luzern vom 23. August dieses Jahres vor: «Ich konnte sehen, wie die Hooligans von der Hardturmfront von Landolt in den VIP-Bereich geschleust wurden. Zahlen musste niemand. Mit dabei war auch der schon mehrfach abgebildete Herr mit dem Hakenkreuz auf der Brust», sagt R. St.*
Eigenes Sicherheitskonzept ausgenützt
Wie ist es möglich, dass Landolt seine Kompetenzen derart missbrauchen konnte, ohne dass jemand Verdacht schöpfte? Die Antwort dürfte in dem von ihm geschaffenen, schwer durchschaubaren Sicherheits- und Service-Konzept im Letzigrund liegen: Neben privaten Securities und Stewards (zur Kontrolle der «gewöhnlichen Zuschauer») sowie Hostessen (im VIP-Bereich) sind jeweils diverse, aus der eigentlichen Organisation ausgelagerte Personen, im Einsatz. Bezeichnenderweise sind diese «Spezialeinheiten» Landolt persönlich unterstellt und stehen an besonders wichtigen Orten wie Spielereingang oder Einfahrt zur Tiefgarage.
«Landolt hat die Organisation so undurchsichtig und kompliziert gemacht, dass ohne ihn nichts geht. So war es ihm ein Leichtes, gewissen Leuten Privilegien zu verschaffen», sagt eine gut informierte Person aus dem GC-Umfeld, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will.
Zuviel Nähe
Zu Wort gemeldet hat sich auch David Zimmermann, Geschäftsleiter von «Fanarbeit Schweiz». Er kennt Landolt aus dessen Zeiten als GC-Sicherheitschef und wusste über die Party-Aktivitäten im Hardturm: «Wir haben Landolt darauf hingewiesen, dass dies nicht in Ordnung ist». Zimmermann, ein studierter Psychologe, stellt die Angelegenheit noch in einen grösseren Zusammenhang: «Es geht immer um die Problematik von Nähe und Distanz. Landolt hat das durchaus auch reflektiert betrachtet, doch möglicherweise fehlte ihm das professionelle Rüstzeug, um die Konsequenzen daraus zu ziehen.»
Apropos Rüstzeug: Landolt ist gelernter Koch und besitzt keine weiterreichende Ausbildung im sozialen oder pädagogischen Bereich. Es heisst, zu viele Köche verderben den Brei. Heute Freitag berät das Komitee der Swiss Football League darüber, ob in diesem Fall schon ein Koch zu viel ist.
* Name der Redaktion bekannt.
Vor zwei Tagen schickten wir dem Zürcher Stadtrat Gerold Lauber einen Fragekatalog. Am Telefon hatte er spontan nicht antworten wollen, vielleicht, dachten wir, gelingt es ihm schriftlich. Es geht um den Stadionmanager des Letzigrund, Peter Landolt , der Striptease-Partys im rechtsradikalen Umfeld organisiert hatte. Die eigentümliche Fanbetreuung machte die WOZ publik, der BLICK liefert seit Tagen neue brisante Details (Seite 5).
Herr Stadtrat, wie nahe darf ein städtischer Angestellter der rechten Hooligan-Szene stehen? Ist es nicht absurd, wenn Stadionverbote ausgesprochen werden, gleichzeitig der Stadionmanager die einschlägigen Fans mit Freitickets versorgt, unter dem Vorwand, es gehe dabei um die Verhinderung von Gewalteskalation? Werden die Steuergelder zur Gewaltprävention richtig eingesetzt?
Antworten haben wir keine erhalten. Sieben Stunden nach unserem Mail wurde Landolt immerhin «auf eigenen Wunsch» beurlaubt, gleichzeitig eine Administrativ-Untersuchung eingeleitet. Wir werden sehen, ob der Stadtrat auf Zeit spielt oder tatsächlich interessiert ist, der Sache auf den Grund zu gehen.
Im Fall Landolt geht es um Grundsätzliches, nämlich um die Sicherheit in Fussballstadien schlechthin; Landolt ist auch Präsident der Sicherheits-Kommission der Swiss Football League. Kommt es zwischen rivalisierenden Fangruppen zu Gewalt, wie zuletzt beim Cup-Spiel St. Gallen gegen Aarau, lautet der Standardsatz: Es sind die falschen Fans. Sind es vielleicht nicht auch die falschen Funktionäre?
Heute will die Swiss Football League Stellung dazu beziehen. Pressechef Roger Müller konnte spontan nicht sagen, wer denn in der Liga für Landolt verantwortlich sei. Gerne liefern wir die Frage auch in diesem Fall schriftlich nach. Nüt für unguet.
Vor zwei Tagen schickten wir dem Zürcher Stadtrat Gerold Lauber einen Fragekatalog. Am Telefon hatte er spontan nicht antworten wollen, vielleicht, dachten wir, gelingt es ihm schriftlich. Es geht um den Stadionmanager des Letzigrund, Peter Landolt , der Striptease-Partys im rechtsradikalen Umfeld organisiert hatte. Die eigentümliche Fanbetreuung machte die WOZ publik, der BLICK liefert seit Tagen neue brisante Details (Seite 5).
Herr Stadtrat, wie nahe darf ein städtischer Angestellter der rechten Hooligan-Szene stehen? Ist es nicht absurd, wenn Stadionverbote ausgesprochen werden, gleichzeitig der Stadionmanager die einschlägigen Fans mit Freitickets versorgt, unter dem Vorwand, es gehe dabei um die Verhinderung von Gewalteskalation? Werden die Steuergelder zur Gewaltprävention richtig eingesetzt?
Antworten haben wir keine erhalten. Sieben Stunden nach unserem Mail wurde Landolt immerhin «auf eigenen Wunsch» beurlaubt, gleichzeitig eine Administrativ-Untersuchung eingeleitet. Wir werden sehen, ob der Stadtrat auf Zeit spielt oder tatsächlich interessiert ist, der Sache auf den Grund zu gehen.
Im Fall Landolt geht es um Grundsätzliches, nämlich um die Sicherheit in Fussballstadien schlechthin; Landolt ist auch Präsident der Sicherheits-Kommission der Swiss Football League. Kommt es zwischen rivalisierenden Fangruppen zu Gewalt, wie zuletzt beim Cup-Spiel St. Gallen gegen Aarau, lautet der Standardsatz: Es sind die falschen Fans. Sind es vielleicht nicht auch die falschen Funktionäre?
Heute will die Swiss Football League Stellung dazu beziehen. Pressechef Roger Müller konnte spontan nicht sagen, wer denn in der Liga für Landolt verantwortlich sei. Gerne liefern wir die Frage auch in diesem Fall schriftlich nach. Nüt für unguet.