Was geschieht mit Lionel Messi (33)? Geht er zu Manchester City? Oder bleibt er doch beim FC Barcelona? Nach dem Treffen von Vater Jorge Messi mit Barça-Präsident Bartomeu am Mittwoch hat sich die Fussballwelt Antworten auf eben diese Fragen erhofft.
Am späten Mittwochabend ist in spanischen Medien von «keiner Einigung» die Rede, doch in der Nacht auf Donnerstag kommt ordentlich Bewegung in die Sache.
Wie der in Messi-Sachen stets gut unterrichtete Journalist Martin Arevalo auf dem argentinischen Portal «TyC Sports» schreibt, habe der sechsmalige Weltfussballer eingesehen, dass er mindestens noch ein Jahr in Barcelona bleiben muss bzw. wolle.
Arevalo im Wortlaut: «Die Chancen stehen bei 90 Prozent, dass Messi in Barcelona bleibt!» Noch heute Donnerstag würde eine definitive Entscheidung folgen. «Messi erwägt ernsthaft, bis 2021 in Barcelona zu bleiben um am Ende seines Vertrags durch die grosse Tür gehen zu können.»
Er will den grossen Abgang
Diese Nachricht schlägt ein wie eine Bombe. Demnach will der Messi-Clan das Kriegsbeil begraben, Leo noch eine Saison im Camp Nou kicken und sich so gebührend von seinem Herzensverein verabschieden. Nächsten Sommer wäre Messi dann ablösefrei zu haben, sein Kontrakt endet im Juni 2021.
Messi möchte also einen grossen Abgang. Ist das die irre Wende im Transfer-Theater? Vieles spricht dafür. Vor gut zwei Wochen hatte der Zauberfloh den Barça-Bossen seinen expliziten Wechselwunsch zukommen lassen. Und schon diese sogenannte «Bürofax-Affäre» wurde von eben diesem Martin Arevalo publik gemacht ...
Barça in der Klemme
Bei diesem Szenario ginge der FC Barcelona allerdings leer aus. Die Katalanen würden für ihren grössten Fussballer aller Zeiten keinen Cent sehen. So ist es auch kein Wunder, dass Präsident Bartomeu beim gestrigen Treffen mit Messi-Vater Jorge umgehend eine Vertragsverlängerung für «La Pulga» angeboten hat.
Weigert sich Messi zu verlängern, ist nach wie vor möglich, dass die Barça-Bosse darauf pochen, dass der Wechsel noch diesen Sommer über die Bühne geht. So könnte immerhin eine ordentliche Ablöse eingestrichen werden.
Und da kommt die Ausstiegsklausel in Messis Vertrag wieder ins Spiel. Dank dieser kann der Argentinier jeweils Ende Saison seinen Vertrag kündigen und ohne Ablöse zu einem anderen Verein wechseln. Nur läuft diese Frist jeweils Ende Juni ab – Messi hat sein Arbeitspapier allerdings erst Ende August gekündigt. Bedeutet: Wenn er wechseln möchte, muss ein Verein die fix festgelegte Ablösesumme von 700 Millionen Euro begleichen. Eine Summe, die niemand stemmen kann.
Wenn Messi nicht verlängert, sitzt Barça also in der Klemme – es kann nach wie vor in beide Richtungen gehen. Der englische Telegraph zitiert am Donnerstagmorgen eine der «Situation nahestehende Quelle» die behauptet, Bartomeu lasse seinen Superstar für nur 100 Millionen zu Manchester City ziehen.
So ist nur eines klar: Der letzte Vorhang im Messi-Theater ist noch lange nicht gefallen. (rab)
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+++ Das war der Messi-Gipfel am Mittwoch +++
Am Mittwochmorgen war Jorge Messi in Barcelona gelandet. Der Vater des Zauberflohs wurde extra von Argentinien nach Spanien eingeflogen, um mit Barça-Präsident Bartomeu über den Transfer, den sein Sohn anstrebt, zu verhandeln. In Katalonien war gar vom D-Day oder dem Tag der Entscheidung die Rede. Die «Marca» titelte am Mittwochmorgen: «Es geht um Alles oder Nichts!». Und Papa Messi sagte zu Journalisten: «Es wird schwierig, dass Leo in Barcelona bleibt.»
Der Wechsel-Gipfel hat laut katalanischen Zeitungen am Mittwochabend auf dem Vereinsgelände stattgefunden und rund 90 Minuten gedauert. «Mundo Deportivo» berichtet, dass neben Vater Jorge Messi auch Bruder Rodrigo und ein Familienanwalt mit Barcelona-Präsident Bartomeu und Vorstand Bordas verhandelt haben.
Barcelona hat am Mittwochabend Medienberichten zufolge dem Messi-Lager nochmals klargemacht, dass man den Spieler nicht abgeben möchte. Präsident Bartomeu soll die zentrale Rolle des sechsfachen Weltfussballers im Konzept des neuen Trainers Ronald Koeman bekräftigt haben. Auch habe er Papa Messi darauf hingewiesen, dass ein Verlängerungsangebot des Vertrages um zwei Jahre immer noch gilt – aus Barça-Sicht ...
Am Ende des Wechsel-Gipfels konnten beide Parteien keine Entscheidung bekanntgeben. Offenbar sei das Gespräch aber respektvoll und freundschaftlich abgelaufen, wie die «Mundo Deportivo» wissen will. Jetzt wartet ganz Barcelona auf das nächste Treffen zwischen Papa Messi und Präsident Bartomeu. (nim)