«Gewinnt er, gibts ein Gianni-Brot»
So fiebert Brig mit Infantino mit

Kommt der nächste Fifa-Präsident aus dem Nachbardorf seines Vorgängers? In Gianni Infantinos Heimat Brig glauben alle daran!
Publiziert: 25.02.2016 um 11:38 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:33 Uhr
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«Gewinnt er, gibts ein Gianni-Brot»:So fiebert Brig mit Infantino mit
Sandro Inguscio

«Kaffee?», fragt Franco Lombardi. Er serviert in aller Ruhe und lächelt, als er auf Gianni Infantino angesprochen wird. «Den Botsch kenne ich kaum, aber seinen verstorbenen Vater Vincenzo kannte ich sehr, sehr gut.» Sein Restaurant Diana liegt nur wenige Meter neben dem Wohnblock, in dem Infantinos Mutter Maria noch heute lebt.

«Es gibt diese Anekdote von Vincenzo, die am besten aufzeigt, woher Gianni kommt. Wie die Infantinos funktionieren», sagt Franco. «Vincenzo trug in den Zügen Zeitungen aus. Eines Tages fand er eine Tasche mit viel Geld drin. Er gab sie ab. Als der Besitzer sie abholte, stand Vincenzo wenig später mit Tränen in den Augen vor mir und sagte: Ich wollte ja keinen Finderlohn, aber der hat nicht einmal Danke gesagt», sagt Lombardi. «Die Infantinos sind einfache Arbeiter, ehrlich, bescheiden und immer korrekt. Wenn Vincenzo wüsste, zu was es sein Sohn gebracht hätte, er wäre so stolz auf ihn!»

Er wäre nicht der Einzige. «Ich drücke ihm beide Daumen und grossen Zehen», sagt Stadtpräsident Louis Ursprung. «Es wäre ein wunderbares Zeichen für die Schweiz und die Welt, wenn es ein Secondo so weit bringen würde.»

Ihr Gianni, der die Fussballwelt erobert hat und doch einer von ihnen geblieben ist. In der Bäckerei Imboden kauft Infantino noch heute sein Roggenbrot ein, wenn er die Mamma besucht, um ihre Lasagne zu geniessen. Bäcker Philibert Imboden: «Am liebsten mag er das Brot mit Früchten drin. Wenn er gewählt wird, dann kreire ich für ihn ein Gianni-Brot.»

Wenn? Das will Giannis langjähriger Freund und Präsident des FC Brig, Rinaldo Arnold, gar nicht hören: «Er packt das!», ist er sich sicher. «Ich habe ihn letzte Woche noch aus Kuala Lumpur gehört. Er ist ruhig, optimistisch, aber langsam müde von der Reiserei.»

Mit einem neuen Präsidenten, der im Nachbarort seines Vorgängers Sepp Blatter aufgewachsen ist. Schlusswort von Brigs Schlosswart Arthur Huber: «Gianni muss gewählt werden! Nur er kann diesen Sumpf trockenlegen! Sonst geht die Korruption genau so weiter, und dann kann man den Fussball beerdigen. Unser Gianni ist hingegen vertrauenswürdig.» So wie es schon sein Vater Vincenzo war.

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