Der FC Sion ist zusammen mit Basel der zweiterfolgreichste Cupverein nach GC: 13 Titel gewonnen, dies in nur 14 Finals. Das ist krass mehr als die beiden Meistertitel, die ins Wallis gingen. Sion ist der Cupklub schlechthin!
Ein Cupfinal müsste also das erstrebenswerteste Ziel sein, das einer kennen kann, wenn er im Sittener Dress spielt. Und es geht dieses Jahr wohl gegen den FC Basel, der im Halbfinal auf Challenge-League-Verein Winterthur trifft. Basel ist dasjenige Team, das den Mythos der Unschlagbarkeit der wackeren Waliser in einem Cupfinal 2017 zerstört hat. Mit einem trockenen 3:0 im Mai 2017. In der Folge hatte es sich Sion-Präsident Christian Constantin zur Obsession gemacht, alle Spuren dieses verlorenen Finals zu verwischen und sich allen Versagern zu entledigen. An dieser abstrusen Idee, die er mir grosser Hingabe und Arglist verfolgt hat, darbt der Klub noch heute. Denn seit diesem Cupfinal-Trauma blieb der FC Sion notorisch erfolglos. Es ist also höchste zeit für eine Revanche am FCB.
Doch 2020 ist alles anders!
Verträge müssten ein weiteres Mal verlängert werden
Warum? Weil diejenigen Spieler, deren Verträge Mitte August auslaufen, diese ein zweites Mal verlängern müssten, um im Cupfinal dabei zu sein. Das sind zum Beispiel die Stammspieler Pajtim Kasami, Quentin Maceiras, Birama Ndoye und Ermir Lenjani, aber auch Mickaël Facchinetti. Der albanische Nationalspieler Lenjani wehrt aber ab: «Eine Verlängerung um zwei Wochen nur wegen eines Spiels kommt absolut nicht in Frage.»
Was aber nicht automatisch bedeutet, dass Lenjani absolut nicht dabei wäre. «Zuerst mal müssen wir uns gut erholen, es bleiben ja nur zwei Tage bis zum Halbfinal am Sonntag in Bern. Und danach führe ich zusammen mit meinem Berater Gespräche mit dem Klub.» Was heisst: Lenjani würde nach einem allfälligen Überspringen der hohen Hürde YB nur dann auch den Final bestreiten, wenn er in Sion um mindestens eine Saison verlängert. «Das ist richtig», bestätigt er. «Aber es gibt für mich auch noch andere Optionen. Aber warten wir zuerst mal den Sonntag ab.»
«Ich weiss nicht, was ich den Spielern anbieten kann»
Und auch für CC ist es schwierig, zu diesem Thema im Moment etwas zu sagen: «Ich weiss - Stand heute - nicht, was ich den Spielern anbieten kann, da ich kein Budget erstellen kann, solange ich nicht weiss, mit wie vielen Zuschauern wir in die Saison starten können.»
Das Programm nach dem Halbfinal sähe für den allfälligen Finalisten Sion in etwa so aus: Eine Woche Pause. Danach gleich wieder voller Fokus auf den Final mit rund zwei Wochen Vorbereitung. Und weitere zwei Wochen später soll es gleich weitergehen mit der neuen Saison. Bei YB kommt noch die Champions-League-Qualifikation vier Tage vor einem allfälligen Final hinzu. Dieses Spiel könnte der Meister mit allfälligen Zuzügen bestreiten. Dasjenige vier Tage SPÄTER nicht. Es sind verrückte Zeiten, aktuell.