Es ist die Lieblingsdisziplin des FC Sion. 13 Mal hat der Klub den Cup gewonnen. Niederlagen in diesem Wettbewerb bedeuten immer einen Marschhalt. Ein In-Frage-Stellen von vielem. Es ist dann Zeit für Überlegungen.
Mit dem Auftritt auf der Lausanner Pontaise gegen Stade-Lausanne-Ouchy hat sich alles potenziert. Denn der FC Sion hat nicht einfach verloren. Er ist untergegangen. Mit einer Leistung wie einer Bankrotterklärung. Kein Widerstandswille. Keine Leidenschaft. Keine Torchance!
Da kann sich selbst der Challenge-Ligist nicht vorbehaltlos freuen: «Das war kein Exploit wie vor vier Jahren», sagt Verteidiger Andy Laugeois, der schon dabei war, als SLO – damals ein Promotion-League-Klub – Sion nach Verlängerung aus dem Cup schmiss. «Wir waren die bessere Mannschaft. Die eine Liga Unterschied hat man nie gesehen. Und Sion stand sicher neben den Schuhen», so Laugeois weiter. «Nach den beiden ersten Toren hatte ich den Eindruck, dass die nicht wussten, was zu tun sei. Bei denen hat nichts funktioniert. Und sie haben nicht die nötige Energie ins Spiel gesteckt, um dieses auch zu gewinnen.»
Worte, die in Sion zu denken geben müssen. Tun sie auch. Derart, dass Trainer Marco Walker sich öffentlich entschuldigt. Und wie schon nach dem 1:6 gegen Basel Fehler eingesteht. Seine Position dürfte damit wieder kompromittiert sein. Steht er gar auf der Kippe?
Präsident Christian Constantin ist auf Total-Tauchstation. Keine Entgegennahme eines Anrufs. Kein Rückruf. Kein SMS. Das sei so vereinbart, sagt Vizepräsident Gelson Fernandes. «Am Sonntag reden wir nicht. Am Montag dann schon.» Viel mehr sagt der sonst so wortselige Walliser nicht. Ausser, dass es definitiv keinen Trainerwechsel geben werde.
Aber: Die beiden nächsten Spiele - am Donnerstag gegen das sieglose Schlusslicht Luzern im Tourbillon und am Sonntag im Letzigrund gegen Aufsteiger GC, der Sion mit einem Sieg überholen würde, werden über das Schicksal von Walker entscheiden. Zwei Niederlagen kann er sich nicht leisten.