Ein 1:3 zu Hause gegen Aufsteiger Lausanne. Da geht man in Sion am Tag danach nicht zur Tagesordnung über. Präsident Christian Constantin nimmt den ganzen Tag das Handy nicht ab, kommuniziert lediglich, dass die Lage «heiss» sei.
Diese Kürzestbotschaft kann nur so gedeutet werden, dass es um Trainer Didier Tholot geht. Um den Mann, der Sion den 13. Cupsieg beschert und das Team damit in die Europa League gebracht hat. In der Gruppe mit Liverpool, Bordeaux und Rubin Kasan wurde Sion sensationell Zweiter. Doch alle anderen Saisonziele verpasste Tholot.
Captain Salatic kritisiert die Sion-Fans
Gegen Lausanne spürte man: Tholot wirkt hilflos, er wird von Fabio Celestini klassisch ausgecoacht. Sions Edel-Joker wie Konaté stechen nicht. Bei Lausanne bucht Xavier Margairaz das siegsichernde 3:1 und nimmt damit süsse Rache an CC, der ihn einst ausgemustert hatte. Dies derart unschön, dass Margairaz dem Präsidenten auf der Tribüne an die Gurgel wollte.
Doch die Trainerfrage ist nicht der einzige Brennpunkt im Wallis. Captain Vero Salatic kritisiert die eigenen Fans: «Sie waren nicht wie sonst der zwölfte Mann.» Den Zuger stören vor allem die vielen Pfiffe. «Wir sind nicht Real oder Barcelona. Es kann nicht sein, dass es bei jedem Rückpass unruhig wird.»
Tholots Entlassung ist unausweichlich geworden. Und er wird nicht der einzige sein, der das Wallis verlässt. Constantin hat einen Abnehmer für Moussa Konaté an der Angel. Der Boss im «Matin»: «Es geht voran mit dem Transfer, er ist im Gang.» Konaté werde vielleicht noch ein, zwei Spiele für Sion machen.