Cristiano Ronaldo (29) kommt ohne Freundin Irina Shayk nach Zürich. Erst auf dem Rückweg hat der Real-Star eine Eroberung dabei. Ein Hingucker, ganz in Gold: der Ballon d’Or! Ronaldo verteidigt seinen Titel, er wird im Kongresshaus zum dritten Mal zum besten Fussballer der Welt gewählt. Nicht Lionel Messi, sein Widersacher. Nicht Manuel Neuer, den viele Fans vorne gesehen haben. Auch die Blick.ch-Leser sahen Neuer mit 43,9 % der Stimmen gegenüber Ronaldo (41,7 %) als Gewinner. Doch als Ex-Stürmerstar Thierry Henry um 20.02 Uhr das Couvert öffnet, steht wie 2008 und 2013 Cristiano Ronaldo drin.
«Eine solche Auszeichnung zu bekommen, ist ein einzigartiger Moment», sagt der Real-Star. Diesmal gibts keine Tränen wie 2014. Die Tränen fliessen bei seiner Mutter, als sie mit Cristianos Söhnchen auf die Bühne kommt. Ronaldo: «Ich hätte nicht gedacht, dass ich diesen Preis nochmals gewinnen kann. Ich danke allen, die für mich gestimmt haben.» Der Dank geht an die Nati-Trainer und -Captains sowie eine Journalisten-Auswahl. 37,66 % entfallen auf CR7. Dann wird das Kongresshaus zum Stadion. «Siiiiiiii!», das spanische «Jaaaaa!», brüllt Ronaldo als Schlusswort.
Später sagt er: «Ich danke meinem Sohn, meiner Frau, meiner Familie.» Und er dankt seinem toten Vater. «Er war sehr wichtig für mich. Er wäre stolz auf mich. Ich bin sicher, dass er auf mich herabschaut.»
Für Ronaldo sprechen 60 Tore in 63 Pflichtspielen im letzten Jahr. Messi kann mit 59 Treffern in 59 Spielen mithalten, dazu ist er Vizeweltmeister. Doch der Gaucho erlebt einen Tag zum Vergessen. Es beginnt schon am Nachmittag. Ahnt er da schon seine Niederlage? Messi schleicht am Flughafen davon, ohne den seit Stunden ausharrenden Fans Autogramme zu geben. Dafür erntet er Buh-Rufe! Ganz anders Ronaldo: Er kommt wie immer perfekt gestylt und mit Sonnenbrille aus dem Gebäude, ist entspannt, kritzelt geduldig sein Kürzel, steht für Selfies hin.
Bei der Ankunft auf dem roten Teppich wird es für Messi nicht besser. Auch modisch sieht er neben Ronaldo alt aus. Wie schon letztes Jahr. Der Zauberfloh trägt fast den gleichen Anzug wie 2014. Vor der Gala schreibt Messi zwar Autogramme, signiert dabei aber ein Bayern-Trikot. Freundin Antonella lässt ihn einfach stehen und eilt in die Wärme.
Noch ist Messi als vierfacher Weltfussballer vorne. Doch Ronaldo sagt: «Vielleicht hole ich ihn noch ein. Ich will der beste Fussballer der Geschichte werden. Dafür muss ich hart arbeiten. Für mich ist immer das nächste Tor das wichtigste. Der dritte Ballon d´Or war schwieriger zu holen als der erste. Denn dafür musste ich länger auf hohem Niveau spielen.» Das Rennen zwischen Messi und Ronaldo geht weiter.