BLICK: Peter Gilliéron, am nächsten Freitag wird der neue Fifa-Präsident gewählt. Wer wird Nachfolger von Sepp Blatter?
Peter Gilliéron: Das wird eine ganz enge Angelegenheit. Gianni Infantino und Scheich Salman sind die grossen Favoriten. Alle anderen haben nur geringe Chancen.
Wem geben Sie Ihre Stimme?
Der SFV stimmt für Gianni Infantino. Und ich gehe davon aus, dass die meisten der 54 europäischen Verbandspräsidenten für Infantino stimmen werden. Die Uefa wird da schon sehr geschlossen sein.
Wieder ein Schweizer, wieder ein Walliser, werden viele Leute denken.
Ich wähle Infantino nicht, weil er Schweizer und Walliser ist. Sondern weil ich von seinen Qualitäten überzeugt bin. Ich kenne ihn sehr gut. Die Fifa braucht jetzt einen Mann, der im operativen Geschäft anpackt. Der nächste Fifa-Präsident kann sich dann wieder mehr um repräsentative Aufgaben kümmern. Infantino lebt in der Schweiz. Das ist in der jetzigen Phase besser, als ein Präsident, der vielleicht nur alle zwei Wochen einmal in Zürich ist.
Gianni Infantino ist der Weggefährte des suspendierten Michel Platini. Ist das nicht eine Hypothek?
Nein. Er ist für die anstehenden Reformen der richtige Mann. Er ist ein Profi im Bereich gute Führung und Transparenz. Er ist der richtige Mann, um das Vertrauen in die Institution wieder herzustellen.
Wäre es nicht besser, man würde einen völlig Aussenstehenden, der nicht aus dem System kommt, zum neuen Präsidenten wählen?
Dieser Meinung kann man sein. Aber wenn man etwas ändern will, dann muss man es auch kennen.
Was Gilliéron zu Infantinos Wahlchancen, dessen von der Uefa mitfinanziertem Wahlkampf und seinen persönlichen Ambitionen auf das Uefa-Präsidium sagt, lesen Sie morgen im ausführlichen Interview im BLICK.