Peter Gilliéron erscheint im dunklen Uefa-Blazer. Er kommt direkt von der Krisensitzung des europäischen Verbandes in Nyon, wo das Uefa-Exekutivkomitee getagt hat.
Das Gremium, bestehend aus 54 europäischen Landesverbänden hat entschieden, sich «geschlossen hinter Präsident Michel Platini zu stellen».
Platini, der seit 2007 der Uefa vorsteht, ist in die Kritik geraten, weil er von Fifa-Boss Sepp Blatter zwei Mio. Franken erhalten hat. Er und Blatter waren vergangene Woche wegen dieser umstrittenen Zahlung von der Fifa für 90 Tage gesperrt worden.
BLICK fragt SFV-Boss und Uefa-Exekutivmitglied Peter Gilliéron: Warum stellt sich die Uefa hinter ihren umstrittenen Präsidenten? Gilliéron: «Wir wollen ihn nicht vorverurteilen. Platini hat sich an unserer Sitztung über seinen Anwalt erklärt.»
Was Platinis Anwalt gesagt hat, darf Gilliéron freilich nicht verraten: «Das unterliegt der Schweigepflicht. Das Fehlverhalten, das Platini vorgeworfen wird, muss nun von einem Gericht beurteilt werden.»
Die Zeit drängt. Bis am 26. Oktober müssen die Anwärter aufs Fifa-Präsidium ihre Kandidatur einreichen. Der Franzose will Blatters Posten unbedingt haben. Es ist aber kaum anzunehmen, dass die Fifa einen suspendierten Kandidaten überhaupt zur Wahl zulässt.
Ob Gilliéron Platini zum Fifa-Präsidenten wählen würde? «Stand jetzt: Ja.»