Sepp Blatter ist ein positiver Mensch. Während die ganze Welt über Corona flucht, feiert der ehemalige Fifa-Präsident den Namen des Virus. «Corona ist ein schönes Wort, es bedeutet Krone», so der 84-Jährige, der in der Folge zum Philosophen wird. «Nulla crux, nulla corona», zitiert Blatter eine altrömische Weisheit und übersetzt gleich selbst: «Erst musst du dein Kreuz tragen, um dir deine Krone zu verdienen.»
Er selbst hat selbige vor fünf Jahren bei der Fifa abgeben müssen, seither hat Gianni Infantino beim Weltfussballverband das Zepter übernommen. Ginge es nach Blatter, wäre die Regentschaft nach der Affäre um Bundesanwalt Michael Lauber aber vorbei. «Infantino ist als Fifa-Präsident nicht mehr tragbar», sagt Blatter, als er bei einer Vernissage in Zürich auf das Urteil gegen Bundesanwalt Michael Lauber angesprochen wird.
Das Bundesverwaltungsgericht habe bestätigt, dass Infantino nicht die Wahrheit gesagt habe, behauptet Blatter. Das Gericht hielt vorige Woche in einem Urteil fest, dass Lauber gegenüber der Aufsichtsbehörde über die Bundesanwaltschaft «vorsätzlich die Unwahrheit sagte» und ein Treffen mit Infantino bewusst verschwiegen habe. Nach BLICK-Informationen ist Infantino allerdings nur schriftlich befragt worden und schloss das dritte Treffen dabei auch nicht aus.
Und Blatter? Der wird in Kürze ebenfalls vor Gericht erscheinen müssen. Angstschweiss macht sich beim 84-Jährigen deswegen aber nicht breit. «Mein Gewissen ist ruhig», sagt Blatter auf Französisch. (red)