Jean-Pierre Adams galt in den 70er Jahren als einer der talentiertesten Verteidiger Frankreichs. In Dakar, Senegal geboren, kommt Adams als 10-jähriger Bub mit seiner Familie nach Frankreich, wo seine Fussballkarriere beginnt. 1970 debütiert der damals 22-Jährige in der Ligue 1 bei Nîmes, 7 Jahre später folgt der Wechsel über Nizza in die Hauptstadt zu PSG. Für Frankreichs Nationalmannschaft feiert Adams 22 Einsätze, formte zusammen mit Verteidiger-Legende Marius Trésor ein überragendes Innenverteidiger-Duo.
1981 hängt Adams seine Fussballschuhe an den Nagel. Was folgt, ist eine tragische Geschichte.
Falsche Dosis von Narkosemittel
Ein Jahr nach seinem Karriereende lässt sich der Verteidiger aufgrund einer Bänderverletzung am Knie in einem Spital in Lyon operieren. Ein Routineeingriff – nach wenigen Tagen sollte Adams die Klinik bereits wieder verlassen können, doch es kommt anders: Infolge einer Fehldosierung des Narkosemittels erlitt der damals 34-Jährige einen Bronchospasmus. Die Muskeln, die seine Atemwege umspannten, verkrampften. Seinem Gehirn wurde der Sauerstoff entzogen. Adams fiel ins Koma. Und ist seither nicht mehr aufgewacht.
Seit nunmehr 39 Jahren pflegt ihn seine Frau Bernadette am Krankenbett. Ihr Mann ist zwar nicht in der Lage, zu kommunizieren, er kann jedoch ohne Hilfe medizinischer Geräte atmen, essen und trinken. Bernadette hofft weiterhin, dass ihr Mann eines Tages aus dem Wachkoma erwacht: «Ich habe einfach nicht den Mut dazu, ihm das Essen und Wasser zu verweigern.»
Auch sein ehemaliger Verteidigerpartner Marius Trésor meldet sich laut der «Sun» zu Wort: «Selbst wenn Jean-Pierre aufwachen würde, würde er niemanden erkennen. Lohnt es sich also, so zu leben?» Und weiter: «Wenn mir etwas Ähnliches passieren sollte, habe ich meiner Frau gesagt, sie soll mich nicht hier behalten.» Bisher habe sich Trésor noch nicht überwinden können, seinen Ex-Teamkollegen zu besuchen.
Der Anästhesist, der dem Ex-Fussballer die falsche Dosis verabreicht hat, wurde 1990, acht Jahre nach dem Vorfall, schuldig gesprochen und zu einem Monat Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe von 815 Dollar verurteilt. (red)