Der suspendierte Fifa-Präsident Sepp Blatter (79) könnte bald wieder auf dem Thron des Weltfussballverbands sitzen. Einflussreiche Kreise arbeiten an seinem Kurzzeit-Comeback. Am 20. Oktober findet eine Krisensitzung des Exekutivkomitees statt. Dann kommt es zum Showdown, wie die «SonntagsZeitung» schreibt.
Die Fifa-Regierung soll über eine Verschiebung des Fifa-Kongresses vom 26. Februar 2016 befinden. Der Hintergedanke der Blatter-Clique: Die 209 Mitgliederverbände wählen am Kongress den neuen Fifa-Präsidenten und damit den Nachfolger Blatters. Wird der Termin verschoben, kann Blatter nach seiner Suspendierung wieder auf seinen Posten zurückkehren - und bis auf weiteres als Präsident walten. Er hofft so, sich zu rehabilitieren.
Platini würde mehr profitieren
«Alles ist möglich», sagt dazu ein Fifa-Insider in der «SonntagsZeitung». Mehr profitieren würde allerdings der ebenfalls suspendierte Uefa-Präsident Michel Platini (60). Hat er nach seiner Sperre mehr Zeit bis zum Kongress, kann er seine Kandidatur für das Fifa-Präsidium in aller Ruhe vorbereiten. Die zwei Sperren der beiden Herren können längstens bis zum 20. Februar dauern.
Klar ist, dass Platini nach wie vor an seiner Kandidatur für das Fifa-Präsidium festhält. Nun stärkt ihm sogar der südamerikanische Verband Conmebol den Rücken. Und der französische Verband will Platinis Sperre direkt beim Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne einklagen. Fraglich ist jedoch, ob er dazu berechtigt ist.
«Blatter will kämpfen»
Die Blatter-Freunde scheinen sich ihrer Sache so sicher zu sein, dass die Machtgelüste nicht einmal verschwiegen werden. Blatters Berater Klaus Stöhlker sagt in der «SonntagsZeitung»: «Blatter will kämpfen.» Er werde die Führung der Fifa im Februar wieder übernehmen. Bleibt nur die Frage, für wie lange. (gru)